Prenzlauer Berg. Eine Stele erinnert jetzt an das ehemalige Jüdische Altersheim und die wechselvolle Geschichte des Gebäudes. Sie steht auf dem Mittelstreifen gegenüber der Schönhauser Allee 22.
Sie ist eine informative Ergänzung der Gedenktafel, die sich am Haus befindet und auf dessen frühere Nutzung hinweist. Das Gebäude wurde als 2. Altersversorgungsanstalt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin errichtet. Im Jahre 1880 stifteten Bertha und Moritz Manheimer die Mittel für den Bau. Moritz Manheimer war ein erfolgreicher Konfektionsfabrikant. Er stieg 1872 aber aus seiner Firma aus und betätigte sich in seiner zweiten Lebenshälfte als wohltätiger Stifter.
Das Altenheim an der Schönhauser Allee entstand nach Plänen von Carl Schwatlo. Eröffnet wurde es im November 1883. Nach baulicher Erweiterung konnten dort ab 1892 bis zu 80 Frauen und Männer ihren Lebensabend verbringen.
Infolge der staatlich verordneten Diskriminierung und Verfolgung nach Machtantritt der Nationalsozialisten stieg die Zahl bedürftiger Juden, die im Altersheim in der Schönhauser Allee Aufnahme oder zumindest Verpflegung suchten, stetig an.
Am 17. August 1942 wurden die meisten Bewohner mit dem ersten „großen Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert und später ermordet. Das Grundstück ging 1944 in den Besitz der Stadt Berlin über. Diese quartierte dort ukrainische Zwangsarbeiterinnen ein.
Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude Sitz der Volkspolizeiinspektion Prenzlauer Berg, und noch bis 2001 wurde es von der Berliner Polizei genutzt. Nach einem langjährigen Restitutionsverfahren ging die Immobilie an die Jüdische Gemeinde Berlin zurück. Die verkaufte sie an einen Investor. Der errichtete im Gebäude Eigentumswohnungen.
An die Geschichte des Hauses erinnert nun eine Gedenk- und Informationstele, die mit Unterstützung der bezirklichen Gedenktafelkommission aufgestellt wurde. BW
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.