Trotz ausstehenden Gerichtsurteils wurde jetzt die Sporthalle an der Sredzkistraße wiedereröffnet

Trainer Mirko Petrick freut sich mit den jungen Basketballern, dass ihre Sporthalle an der Sredzkistraße wieder fürs Training zur Verfügung steht. Sechs Jahre lang konnten Alba-Sportler hier nicht trainieren. | Foto: Bernd Wähner
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  • Trainer Mirko Petrick freut sich mit den jungen Basketballern, dass ihre Sporthalle an der Sredzkistraße wieder fürs Training zur Verfügung steht. Sechs Jahre lang konnten Alba-Sportler hier nicht trainieren.
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Die obere Sporthalle in der Sredzkistraße 8-12 kann endlich wieder genutzt werden. Weil deren Sanierung sehr aufwendig war, feierten alle an der Planung und am Bau Beteiligten das mit einem kleinen Fest.

Ein solches Theater wie mit dieser Sporthalle haben die Bezirksamtsmitarbeiter und Bezirkspolitiker noch nie erlebt. Die Halle ist eigentlich ein Neubau. Zwischen 1998 und 2003 ist das Gebäude an der Sredzkistraße als Doppelsporthalle errichtet worden. Hauptnutzer ist die sportbetonte Grundschule am Kollwitzplatz. Aber auch die jungen Basketballer von Alba und die Hockeyspieler von Rotation Prenzlauer Berg trainieren dort. 2010 wurde festgestellt, dass sich die Dachkonstruktion gebogen hatte. Offenbar gab es Fehler bei der Berechnung der Statik. Ein Gutachter empfahl, die obere Sporthalle zu sperren.

Das Bezirksamt hätte die obere Sporthalle gern schnell sanieren lassen. Doch ehe der Schaden behoben werden konnte, sollte geklärt werden, wer dafür aufkommt. Womit in der Verwaltung niemand rechnete, war die Langwierigkeit der Auseinandersetzung zwischen dem Bezirksamt und dem seinerzeit beauftragten Statik-Büro. Es musste eine Beweissicherung erfolgen. „Die ist immer noch nicht abgeschlossen“, sagt die Stadträtin für Facility Management, Christine Keil (Die Linke). „Das Gericht fordert immer neue Gutachten ein. Das vorerst letzte wurde Anfang des Jahres in Auftrag gegeben.“

Die Bezirkspolitiker mussten Schule und Vereine immer wieder vertrösten, die darauf warteten, dass die Halle saniert und wiedereröffnet wird. Als absehbar wurde, dass so schnell keine Entscheidung in Fragen Schadenersatz getroffen wird, entschloss sich das Bezirksamt 2014, in Vorleistung zu gehen. „Wir mussten dann zunächst ein geeignetes und möglichst kostengünstiges Verfahren für die Sanierung der Dachkonstruktion finden“, erklärt Christine Keil.

Ausgewählt wurde schließlich ein innovatives Verfahren. Die Deckenkonstruktion wurde hydraulisch angehoben. Danach sind Konstruktionshölzer eingelegt und verklebt worden. Dieses Verfahren wurde zuvor in einem Modell 1:1 getestet, von Gutachern geprüft und für geeignet befunden. „Das Bezirksamt hat mit dem eingesetzten Verfahren absolutes Neuland betreten und eine hohe ingenieurtechnische Herausforderung gemeistert“, sagt Christine Keil. Insgesamt 1,62 Millionen Euro setzte der Bezirk für die Sanierung der Decke ein. Diese wurden aus Mitteln der baulichen Unterhaltung bereitgestellt. „Wir hoffen natürlich, dass wir irgendwann einen Teil dieses Geldes wiederbekommen, wenn das Gerichtsverfahren irgendwann abgeschlossen ist“, sagt Keil.

Besonders froh über die Eröffnung der Sporthalle ist die Leiterin der Grundschule am Kollwitzplatz, Janett Hartig. „Endlich steht unserer sportbetonten Schule wieder die dringend benötigte Sporthalle zur Verfügung“, sagte sie zur Schlüsselübergabe. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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