Wo soll gebaut werden? Die Grundschule im Blumenviertel braucht eine neue Sporthalle
Prenzlauer Berg. Die Grundschule im Blumenviertel soll eine neue Turnhalle bekommen. Doch wo gebaut werden soll, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Die Grundschule am Syringenplatz 30 ist eine ganz besondere Schule. Sie befindet sich zwar in staatlicher Trägerschaft, ist aber Montessori-Schule. Daher konnte sie ein einzigartiges Profil aufbauen. Unter anderem findet das Lernen dort projektbezogen statt. Gelernt wird jahrgangsübergreifend in den Klassenstufen eins bis drei und vier bis sechs. Und in dieser Schule wird Inklusion gelebt. Derzeit wird sie von 30 Kinder mit Förderbedarf besucht. Von denen sind sogar drei gehörlos. Die Schule hat außerdem drei Willkommensklassen, in denen geflüchtete Kinder unterrichtet werden.
Damit sich die Bedingungen für den Sportunterricht verbessern, will das Bezirksamt eine neue Sporthalle bauen. Die bisherigen Pläne sehen vor, dass die alte, marode und eigentlich als Provisorium errichtete Halle abgerissen wird. An ihrer Stelle solle ein Neubau entstehen, so Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU). Die Elternvertreter der Schule sehen darin aber mehrere Probleme. Nicht nur, dass während der Bauzeit von etwa zwei Jahren keine Halle mehr für den Sportunterricht zur Verfügung stehe, der Hallenneubau sei auch so dimensioniert, dass der Schulhof kleiner werde, meint Jens Unger von der Gesamtelternvertretung. Außerdem verbaue man sich damit die Möglichkeit einer Schulerweiterung. Die Schülerzahlen steigen. Auf absehbare Zeit wird möglicherweise mehr Platz benötigt. Aus diesen Überlegungen heraus, entwickelten die Elternvertreter einen Alternativvorschlag.
Sie schlagen vor, dass die neue Halle auf dem Grundstück Am Weingarten 14 gebaut wird. Dieses Grundstück befindet sich nur ein paar Meter entfernt von der Schule. Auf der etwa 4100 Quadratmeter großen Fläche könnten dann zugleich Freianlagen für den Schulsport entstehen. Für diese ist auf dem bisherigen Schulgrundstück kein Platz.
Auf dem Grundstück Am Weingarten 14 befand sich einst der Bezirksschulgarten. Es wird derzeit vom Liegenschaftsfonds verwaltet. Die Elternvertreter schlagen vor, dass sich das Pankower Schulamt dieses Grundstück sichert. Die Fläche, auf der die bisherige Sporthalle steht, könnte dann für einen möglichen Ergänzungsbau freigehalten werden.
Die Idee sei zwar charmant, aber es gebe vor einer Entscheidung etliches abzuwägen, räumt Schulstadtrat Torsten Kühne ein. Natürlich müsste zunächst geklärt werden, ob die Mittel für den Erwerb des Grundstücks bereitgestellt werden können. Nicht zu unterschätzen ist das Thema Lärmbelastung. Es müsste geprüft werden, ob Anlieger von sogenanntem verhaltensbedingtem Lärm betroffen sind und dann vielleicht gegen die Nutzung der Halle klagen. Solch einen Fall gab es bereits im Ortsteil Niederschönhausen.
Weiterhin ist zu bedenken, dass das bisherige Schulgrundstück am Syringenplatz bereits die Größe hat, die für Schulen im Land Berlin vorgesehen ist. „Da hat man es schwer zu erklären, warum die Schule nun noch ein weiteres Grundstück bekommen soll“, so Kühne.
All diese Hinweise gab Kühne den Verordneten aus dem Schulausschuss mit auf den Weg. Diese werden sich nun in ihren Fraktionen mit dem Vorschlag der Elternvertreter beschäftigen. Danach wird die neue Sporthalle der Grundschule im Blumenviertel wieder Thema im Schulausschuss sein. Und letztlich ist dann eine politische Entscheidung zu fällen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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