Grausiger Fund: Polizei nimmt Tatverdächtigen fest und vermutet einen weiteren Mord
Prenzlauer Berg. Nachdem die Polizei nach einem rätselhaften Leichenfund einen 55-jährigen Mann festgenommen hatte, vermutet sie, dass es mindestens noch ein weiteres Opfer gibt.
Zur Verhaftung des Mannes kam es, nachdem sich ein Mieter aus einem Wohnhaus in der Hosemannstraße zum wiederholten Male bei der Polizei meldete. Er habe seinen Nachbarn, der jetzt 90 Jahre alt sein müsste, seit langer Zeit nicht gesehen. Immer wieder nehme er auch einen unangenehmen Geruch aus der Wohnung wahr. Weil es kein Lebenszeichen von dem Rentner gab, entschloss sich die Polizei, am 9. Januar die Wohnungstür öffnen zu lassen. Bei der Durchsuchung der Wohnung machten die Beamten dann einen grausigen Fund. Der betagte Mieter lag tot in einer Tiefkühltruhe.
Bei der folgenden rechtsmedizinischen Untersuchung in der Charité stellte sich heraus, dass der Mann getötet worden war. Daraufhin begann die 8. Mordkommission gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft zu ermitteln. Nach bisherigem Erkenntnisstand wurde Rentner bereits vor etwa zehn Jahren ermordet.
Bei den weiteren Ermittlungen stellten die Beamten auch fest, dass regelmäßig, auch noch im Dezember und Januar Geld vom Konto des Toten abgehoben wurde. Von diesen Abhebungen konnten in einer Bankfiliale entsprechende Videoaufnahmen gesichert werden. Diese wurden von der Polizei ausgewertet. Außerdem wurden die Wohnung und das Umfeld des Hauses überwacht.
Die Polizisten entdeckten schließlich einen Mann in der Nähe des Wohnhauses, der vom äußeren Erscheinungsbild zu den Videoaufnahmen in der Bankfiliale passte. Sie nahmen den 55 Jahre alten Verdächtigen fest. Bei ihm entdeckten sie dann auch persönliche Dinge, die dem Opfer gehörten.
Ein Richter erließ daraufhin gegen den Mann wegen des Verdachts des Raubmordes Haftbefehl. Vermutet wird, dass der Verdächtige in den vergangenen zehn Jahren auf Kosten des getöteten Rentners lebte. Bei weiteren Ermittlungen stellte die Polizei fest, dass der Verdächtige auch Zugriff auf das Rentenkonto einer Frau hatte, die inzwischen 92 Jahre alt sein müsste.
Bei dieser Frau handelt es sich um Irma Kurowski. Um deren Schicksal ermitteln zu können, bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Irma Kurowski wohnte bis 2002 in der Naugarder Straße 49. Nach bisherigen Recherchen verschwand sie Ende des Jahres 2000. In dieser Zeit wohnte auch der Tatverdächtige in diesem Haus. Es müsse davon ausgegangen werden, dass Frau Kurowski auch einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei, heißt es in einer gemeinsamen Meldung von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft.
Um das Verschwinden der Rentnerin aufklären zu können, fragt die Polizei: Wer kannte Irma Kurowski? Wo wurde sie zuletzt gesehen? Wer kann Hinweise zu ihren Verwandten oder anderen Kontaktpersonen geben? Hinweise nimmt die 8. Mordkommission des Landeskriminalamtes in der Keithstraße 30 unter 46 64 91 18 88 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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