Tatort Mauerpark
Jugendgewalt nimmt weiter zu
Delikte aus dem Bereich der Jugendgruppengewalt haben in den vergangenen Jahren auch in Prenzlauer Berg deutlich zugenommen.
Dieses Fazit lässt sich nach der Antwort von Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) auf eine Anfrage von Abgeordnetenhausmitglied Tino Schopf (SPD) ziehen. Wenngleich in den Corona-Jahren ein Rückgang zu verzeichnen war, geben die aktuellen Fallzahlen in einigen Deliktfeldern dennoch Grund zur Besorgnis, so Schopf.
Betrachtet werden in der betreffenden Statistik tatverdächtige Personen in der Altersgruppe von 14 bis unter 18 Jahre. In dieser Altersgruppe wurden im Jahr 2023 im Ortsteil Prenzlauer Berg insgesamt 183 Delikte aus dem Bereich der Jugendgruppengewalt erfasst. 2020 waren es noch 93 Delikte. Der größte Anteil der Straftaten im vergangenen Jahr entfiel dabei auf Raubdelikte (95), gefolgt von gefährlicher und schwerer Körperverletzung auf Straßen, Wegen und Plätzen (33) und einfacher Körperverletzung (20). Tat-Schwerpunkt im Bereich der Jugendgruppengewalt ist der Mauerparks (71 Taten), gefolgt von Taten im Bereich des U-Bahnhofs Eberswalder Straße (20) sowie dem rund um die Hanns-Eisler-Straße und den Helmholtzplatz (je 16 Straftaten).
Die zuständigen Polizeiabschnitte 15 und 16 reagieren auf die Entwicklung mit zahlreichen Präventionsangeboten, die unter anderem an Schulen stattfinden, erfuhr Tino Schopf. An der Gustave-Eiffel-Oberschule wurde beispielsweise eine Vielzahl an Veranstaltungen durchgeführt. Themen waren unter anderem der Schutz vor Stichwaffen, Präventionsmaßnahmen zu Cybermobbing, zu deeskalierendem Verhalten und Schwerpunktveranstaltungen zum Thema Drogen.
Die Entwicklung der Jugendgruppengewalt beobachte er mit Sorge, so Schopf. „Ich bin dankbar, dass die Präventionsteams der Polizei Berlin hier schnell und mit großem Einsatz agieren“, sagt er. „Dennoch: Bis Ende April hatten wir bereits erneut 45 Fälle von Jugendgruppengewalt in Prenzlauer Berg zu verzeichnen. Diese Entwicklung darf nicht einreißen. Aus diesem Grund werde ich dieses wichtige Thema weiterhin kritisch begleiten.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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