Über 170 Polizeieinsätze in nur zwei Monaten
Mauerpark wird zum Problemfall

Tagsüber ist der Mauerpark idyllisch, aber nachts wird am Wochenende dort Party gefeiert.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Der Mauerpark hat sich mit mehr als 170 registrierten Straftaten in nur zwei Monaten zum Problem-Park entwickelt. Diebstähle, Körperverletzungen und Raub waren dort laut Senatsverwaltung die häufigsten Delikte im Sommer.

Nächtliche Gewalt und Kriminalität lösten im Mauerpark 173 Polizeieinsätze aus – und das nur in den Sommermonaten Juli und August. Allein am 21. August mussten Einsatzkräfte 14 Mal ausrücken. Das geht aus der Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Stephan Lenz hervor. 138 Mal stellte die Polizei Strafanzeige.

Die häufigsten Straftaten waren Taschen-, Trick- und andere Diebstähle (49), Körperverletzungen (29) und Raubüberfälle (14). Drogendelikte registrierte die Polizei in den zwei Sommermonaten vier Mal. Zwölf Polizisten wurden bei den Einsätzen verletzt. Die Feuerwehr musste in diesem Zeitraum insgesamt 35 Mal ausrücken.

Voll ist der Mauerpark vor allem an den Wochenenden. Laut Polizei halten sich tagsüber regelmäßig bis zu 3000 Leute dort auf – vor allem Familien und Spaziergänger. In den Abendstunden wechselt das Publikum dann – hin zu „erlebnisorientieren“ Jugendgruppen, die sich bis in die Morgenstunden im Park aufhalten. „Diese zeigen teilweise eine aggressive Grundstimmung, die sich mit steigendem Alkoholkonsum weiter verstärkt“, heißt es in der Anwort des Senatsinnenverwaltung. Polizeiliche Maßnahmen gegen Störer lösten regelmäßig „Solidarisierungshandlungen von anderen Parkbesuchern aus, die oft in konkrete Störungen von Amshandlungen“ münden würden. Sprich, die Beamten müssen die Masse im Zaum halten, werden behindert oder sogar angegriffen.

Den Anstieg von „Rohheitsdelikten, insbesondere Raub, schwerer Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung und gefährliche Körperverletzung“ im Mauerpark erklärt die Senatsinnenverwaltung als Folge der nächtlichen Schließung des James-Simon-Parks Mitte August und mit dem Ende der Sommerferien.

Im Sommer hatte die Polizei immer wieder verschiedene Parks in Berlin räumen müssen. Aus dem Mauerpark wurden mehrfach Feiernde vertrieben. Wegen Lärm, Vandalismus und Alkohol. Letzterer ist seit Corona in Berlins Grünanlagen verboten. Teilweise mussten die Polizisten die Menschen schieben und drücken, um sie aus dem Park zu drängen. Dabei gab es Beleidigungen, auch Flaschen wurden auf Polizisten geworfen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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