Adieu Colosseum
In vier Jahren hätte es sein hundertjähriges Jubiläum gehabt: das Colosseum im Prenzlauer Berg. Es sollte nicht sein. Die Eigentümer des traditionsreichen Kinos haben Ende Mai die Insolvenz angemeldet. Auch wenn die Coronakrise nicht der alleinige Grund sein dürfte, hat sie doch einen nicht unwesentlichen Anteil am Aus. Die Schließung wird ein Loch in das kulturelle Leben Prenz´l Bergs reißen. Das Colosseum war nicht einfach ein Kino, es war mehr. Ob Jugendweihen in der ehemaliges DDR oder Events und natürlich Filme, Das Filmtheater hat sich zu einer Institution mit einer Geschichte entwickelt und es wird kaum jemanden geben, der sich nicht an den großen Kinosaal erinnert, in dem die Sitze noch ebenerdig standen, lange bevor mit der Eröffnung nach einer Modernisierung 1997 die anderen neun Kinosäle dazu kamen. Das Colosseum hatte bereits vor seiner Zeit als Kino seine Geschichte. Erbaut 1894 als Straßenbahnwagenhalle wurde es 1924 zu einem Kino umgebaut. Bei der Sanierung nach der Wende hat man Teile des Depots der Pferdestraßenbahn in die Architektur des Kinos eingefügt und ihm so ein unverwechselbares Flair gegeben. Kino, Gastronomie und Architektur machten den Charme des Colosseum aus und ich für meinen Teil werde es vermissen.
Autor:Tom Mikow aus Wartenberg | |
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