Wahrzeichen und Denkmal
Auch der Wasserturm wurde aus märkischen Ziegeln erbaut

Der Wasserturm ist Wahrzeichen und technisches Denkmal zugleich. | Foto: Klaus Teßmann
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Mit der industriellen und technischen Entwicklung zum Ende des 19. Jahrhunderts begann rund um Berlin eine rege Bautätigkeit.

Auf der grünen Wiese des Prenzlauer Berges wuchsen Wohnhäuser, Kirchen, Schulen und Verwaltungsgebäude in die Höhe. Zum großen Teil sind diese Bauwerke noch erhalten. Diese Bautätigkeit in Berlin begünstigte auch die industrielle Entwicklung in Brandenburg. Überall entstanden Ziegeleien, in denen Steine für Prenzlauer Berg gebrannt wurden. In der Mark wurden nach vorsichtigen Schätzungen rund 15 Milliarden Mauerziegel gebrannt.

Ziegel gehörten damals zu den wichtigsten Gütern, die auf Spree und Havel transportiert wurden. Für Berlin waren das etwa 250 000 Schiffsladungen nur mit Ziegelsteinen. Für den Transport dieser Güter mussten Kanäle und Schleusen zwischen Spree und Havel gebaut werden, in der Stadt entstanden Häfen.

Die hölzernen Kähne konnten bis zu 150 Tonnen Ladung aufnehmen. Zunächst segelten die Lastkähne, später wurden sie auch von Dampfmaschinen angetrieben oder mehrere Lastkähne im Verbund geschleppt.

Das Prinzip klappte in Berlin. Aber im Nordosten gab es keine schiffbaren Flüsse. Es gab zwar einen Plan für einen Nordkanal nach Pankow und Weißensee, der wurde aber nie umgesetzt. So mussten die Ziegelsteine mit Pferdefuhrwerken auf den Prenzlauer Berg gebracht werden.

Der Wasserturm zwischen Knaack- und Belforter Straße im Kollwitzkiez gehört zu den technischen Bauten, die in diesen Jahren errichtet wurden. Er ist der älteste Berliner Wasserturm. Er wurde 1877 aus märkischen Ziegeln erbaut und hat bis 1952 das Wohngebiet mit Wasser versorgt. Der Wasserturm mit seiner Ziegelfassade war und ist ein imposantes Wahrzeichen Prenzlauer Bergs. Er schaffte es sogar als Symbol in das Stadtbezirkswappen. Das Wasser im Hochspeicher kam von den Wasserwerken aus Tiefbrunnen am Müggelsee und am Tegeler See. Die Pumpstation an der Landsberger Allee drückte das Wasser bis in den Hochbehälter. Nur durch die Schwerkraft floss das Wasser dann in die Wohnhäuser.

Der Wasserturm und andere Gebäude aus dem Prenzlauer Berg stehen im Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Museum Pankow in der Prenzlauer Allee 227/228. Die Exposition führt rund 150 Jahre zurück in die Gründerzeit. Unter dem Titel „schön.solide. Märkische Ziegel für den Berliner Nordosten“ können sich die Besucher über die Entstehung Prenzlauer Bergs informieren.

Die Ausstellung ist noch bis zum 11. November dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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