Das macht Durst
Berliner Braugeschichte in einem Buch
Henry Gidom, Historiker, Brauer und langjähriges Mitglied des Vereins Berliner Unterwelten, veröffentlicht ein Sachbuch zur Berliner Brauereigeschichte.
„Die Geschichte der Berliner Brauereien von 1800 bis 1925“ ist kürzlich im Rostocker Hinstorff Verlag erschienen. Basierend auf „Berlin und seine Brauereien.
Gesamtverzeichnis der Braustandorte von 1800 bis 1925“, stellt der Autor nun erstmals detailliert die verschiedenen Phasen vor, die die Brauereien durchliefen. Waren es noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl handwerklich arbeitender Kleinbetriebe, entstanden schließlich Giganten des Biergeschäfts. 1920, nach dem Zusammenschluss beider Unternehmen, war die Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG die größte Brauerei weltweit.
Berlin war um 1900 Bierhauptstadt Deutschlands
Berlin war um 1900 die Bierhauptstadt Deutschlands und Europas geworden. Denn für Brauer boten sich nahezu ideale Bedingungen: Die Stadt und ihre Bevölkerung wuchsen rasant. Damit stieg auch der Durst. Dominierten anfangs noch klassische Weißbierkneipen, entwickelten sich alsbald riesige Vergnügungsgärten und imposante Bierpaläste. Was mit dem Kreuzberger Bockbier handwerklich begonnen hatte, wurde durch neue Technologien wie Kühl- oder Dampfmaschinen beschleunigt und schließlich von wissenschaftlicher Forschung flankiert.
Wo wurde das erste Pils Berlins gebraut? Wie wirkte sich das Wetter auf die Firmenvielfalt aus? Wer setzte das Flaschenpfand durch? Wann wurde erstmals pasteurisiert oder wohin überall Berliner Bier exportiert? Mit diesem Buch wird fast ein Jahrhundert am Beispiel der Brauereien von Berliner Kindl, Schultheiss, Engelhardt und Patzenhofer ausführlich beschrieben.
Henry Gidom: „Die Geschichte der Berliner Brauereien von 1800 bis 1925“, 176 Seiten, Hinstorff Verlag, ISBN 978-3-35602-371-8, 28 Euro.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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