Fotoausstellung zu sehen
Bilder vom Leben auf der Schönhauser Allee

Platz 1: Arwid Lagenpusch fotografierte Renate Stoelb 1966. | Foto: Arwid Lagenpusch
3Bilder
  • Platz 1: Arwid Lagenpusch fotografierte Renate Stoelb 1966.
  • Foto: Arwid Lagenpusch
  • hochgeladen von Manuela Frey

Zum 25. Jubiläum der Schönhauser Allee Arcaden wurden Berliner aufgerufen, private Fotos zum „Leben auf der Schönhauser Allee 1955 bis 1999“ einzureichen. Die Jury hat die Gewinner gekürt, und die Ausstellung mit den Gewinnerfotos ist noch bis zum 7. Oktober im 1. Obergeschoss der Schönhauser Allee kostenfrei zu sehen.

Den ersten Platz machte das Foto vom 91-jährigen Arwid Langepusch. Er fotografierte auf seinem Bild Renate Stoelb an einem Morgen im September 1966. Arwid Lagenpusch arbeitete als Theaterfotograf bei der Komischen Oper in Berlin. Er selbst sieht sich aber lieber als „Autodidakt, der weiß was er will“, denn genau so wurde er bei seinem Bewerbungsgespräch genannt. Das Foto entstand durch Zufall auf dem Weg zur Arbeit. Arwid lernte Renate auf Hiddensee kennen. Sie lebte unter anderem auch einige Zeit an der Schönhauser Allee. Dort traf sie dann auf einmal auf Arwid, der noch heute ein direkter Anwohner und Nachbar des Kinos Colosseum ist.

Das Foto auf Platz 2 zeigt den Blick in die Schönhauser Allee 1998. Der Fotograf Gerd Danigel dokumentierte das Leben der 80er- und 90er-Jahre in Prenzlauer Berg. Seine Fotos sind humorvoll, kritisch und erzeugen manchmal auch einen Hauch von Wehmut und Sehnsucht. „1989 war meine Dächerzeit. Zunächst kam ich auf die Idee, aufs Dach zu klettern, um die Mauer von oben zu fotografieren. Das war nicht ganz ungefährlich, es war es ja verboten", erzählt er. Aber er hat es trotzdem getan.

Für den dritten Platz wird das Foto für die Modezeitung Sibylle 4/67 ausgezeichnet. Barbara Faschina berichtet: „Ich war damals Fotomodel der ,Sibylle‘ und habe gemeinsam mit Kolleginnen und dem bekannten Fotografen Arno Fischer eine Dokumentation über die Schönhauser Allee gemacht.“

Einen Sonderpreis erhält der Rückblick auf die Kindheit von Juana Plenzdorf. Sie erinnert sich: „Aufgewachsen bin ich mit meinem Bruder 1963/64, dort wo der Parkplatz die Schönhauser Allee mit der Kastanienallee verbunden hat. Die Kastanienallee war mein Dorf, wir kannten alle und alle kannten uns. Es gab Hoffeste, gemeinsames Essen auf den Höfen an langen Tafeln und meine Mutter wusste immer, was wir für Blödsinn gemacht haben, durch den Buschfunk. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit in der Kastanienallee.“­­­

„Durch diese Ausstellung können die Besucher die Schönhauser Allee Arcaden über die verschiedenen Jahrzehnte und durch vielfältige Perspektiven entdecken. Es war keine leichte Aufgabe für die Jury, sich bei den beeindruckenden Bildern und dazugehörigen tollen Lebensgeschichten zu entscheiden. Wir freuen uns, dass wir diese Ausstellung gemeinsam mit zentralen Akteuren aus dem Kiez ausrichten. Aufgrund des Erfolges des Fotoaufrufs werden wir die Ausstellung und die Möglichkeit für weitere Einreichungen noch bis zum 7. Oktober verlängern“, sagt Pia Lehmkuhl, Centermanagerin der Schönhauser Allee Arcaden.

Weitere Fotos zum Colosseum gesucht

Auf der Schönhauser Allee feiern nicht nur die Schönhauser Allee Arcaden ihren 25. Geburtstag, das Colosseum Filmtheater wird in diesem Jahr 100 und der Tourismusverein Pankow 30 Jahre alt. Gemeinsam mit der Stiftung Neue Kultur entstand eine Fotoausstellung zum „Leben auf der Schönhauser Allee von 1955 bis 1999“.

Bis zum 7. Oktober sind weitere Einreichungen für die Phase II des Wettbewerbs, die einen Fokus auf das Kino Colosseum legt, am Infocounter in den Schönhauser Allee Arcaden möglich.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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