Lesung
"'Brauchen wir Ketzer?' – Stimmen gegen die Macht"
Lesung mit Schriftsteller Marko Martin
Nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine liest der Schriftsteller Marko Martin vermeintlich „alte“ Bücher neu und entdeckt beunruhigende, aber auch erhellende Parallelen. Schon früh kritisierten Intellektuelle aus Wissenschaft, Journalismus und Publizistik den Umgang der deutschen Politik mit dem Gebaren des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Wurden sie zu wenig gehört?
Die Schriftsteller Friedrich Torberg und Hans Habe hatten bereits 1938, im Jahr des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich, die Schrecken des Kommenden feinnervig erspürt und in Romanen beschrieben. Die breite Weltöffentlichkeit sprach da noch von „Appeasement-Politik“.
Diese und andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Ludwig Marcuse, Leo Lania, Hilde Spiel, Primo Levi und viele weitere waren luzide Ketzer anstatt wirrköpfige „Querdenker“, die ihre Zeit oft unter großem persönlichen Risiko beschrieben und uns noch heute viel zu sagen haben.
Marko Martin liest Passagen aus „‚Brauchen wir Ketzer?‘ – Stimmen gegen die Macht“ und berichtet im Gespräch mit dem Schriftsteller Stephan Wackwitz von den kritischen Intellektuellen, die er in seinem neuen Buch portraitiert und deren Werke unsere gegenwärtigen Debatten bereichern können.
Über den Autor:
Marko Martin lebt, sofern nicht auf Reisen, als Schriftsteller in Berlin. In der Anderen Bibliothek erschienen seine Bücher „Schlafende Hunde“ und „Die Nacht von San Salvador“ sowie 2019 der Essayband „Dissidentisches Denken“. Mit „Das Haus in Habana. Ein Rapport“ stand er auf der Shortlist für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse. Zuletzt erschien sein Tagebuch „Die letzten Tage von Hongkong“.
Termin: 19. Juni 2023, 19.00 Uhr
Ort: Café März, Greifenhagener Straße 17, 10437 Berlin
Verkehrsanbindung: S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee
Wir bitten um Anmeldung per Mail unter: info(at)havemann-gesellschaft.de. Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei zugänglich.
Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.
Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen (Bild, Ton) zu sehen sind, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Veranstalter verwendet werden.
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