1,5 Millionen Ziegel für die Kirche
Die Immanuelkirche wurde im Oktober 1893 eingeweiht

Ein Teil der Ausstellung im Bezirksmuseum ist der Immanuelkirche auf der gegenüberliegenden Straßenseite gewidmet. | Foto: Klaus Teßmann
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Die Entwicklung in Prenzlauer Berg steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung „schön.solide, Märkische Ziegel für den Berliner Nordosten“. Noch bis zum 11. November können sich die Besucher im Museum Pankow in der Prenzlauer Allee 227/228 über das Wachsen und Werden des Ortsteils informieren.

In den Gründerjahren Ende des 19. Jahrhunderts zog es Zehntausende Menschen nach Berlin. Sie kamen in der Hoffnung auf Arbeit, Lohn und Brot. Innerhalb kürzester Zeit wurde Wohnraum für die Neu-Berliner geschaffen. Auf dem Prenzlauer Berg entstanden Fabriken, Brauereien und Ausflugslokale. Aber auch Kirchen wurden gebaut, denn die Zahl der Gläubigen wuchs sehr schnell.

Ein Beispiel dafür ist die Immanuelkirche in der Prenzlauer Allee, gleich gegenüber dem Bezirksmuseum. Zum Ende des 19. Jahrhunderts kamen immer mehr Mitglieder in die Gemeinde der Bartholomäuskirche vor dem Königstor. So wurde eine neue Kirche für diese Christen gebraucht. Die Bauarbeiten begannen bereits 1891. Am 12. Juni 1892 wurde der Grundstein für die Immanuelkirche gelegt. Mit dem Bau der Kirche ist ganz eng der Name der Familie Bötzow verbunden. Die Großgrundbesitzerfamilie schenkte der Gemeinde das nötige Bauland. Als das Kirchengebäude stand, war drumherum noch freies Feld. Die Wohnhäuser wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet.

In dem neoromanischen Kirchbau stecken rund 1,5 Millionen rote Ziegel aus märkischen Ziegeleien. Der Kirchturm erreichte eine stattliche Höhe von 68 Metern und ist weithin sichtbar. Nach wie vor ist das große Christusbild im Portal der Immanuelkirche beeindruckend. Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde die Kirche am 21. Oktober 1893 mit einem Gottesdienst eingeweiht.

In der Gründerzeit entstanden in Berlin zwischen 1888 und 1918 durch den Zuwachs an Bevölkerung 123 neue evangelische und katholische Kirchen. In diesem Fall zog ein Teil der Gemeindemitglieder der „Muttergemeinde“ von St. Bartholomäus in die neue Gemeinde von St. Immanuel um. Die Kirche bildet mit der Gemeindeschule und den Anlagen des Wasserwerks an der Knaackstraße und Belforter Straße ein beeindruckendes Ensemble an Ziegelbauten.

Die Ausstellung im Bezirksmuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Ein Teil der Ausstellung im Bezirksmuseum ist der Immanuelkirche auf der gegenüberliegenden Straßenseite gewidmet. | Foto: Klaus Teßmann
in nur zwei Jahren Bauzeit wurde von 1892 bis 1893 die Kirche aus 1,5 Millionen roten Ziegelsteinen gebaut. | Foto: Klaus Teßmann
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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