Grüße an die zerstörte Kirche
Eva von Schirach überrascht mit einem Kunstprojekt

Eva von Schirach entwickelte nach dem Brandanschlag auf die Paul-Gerhardt-Kirche ein dreiteiliges Kunstprojekt. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Eva von Schirach entwickelte nach dem Brandanschlag auf die Paul-Gerhardt-Kirche ein dreiteiliges Kunstprojekt.
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„Umbau ist immer“ ist der Titel eines Kunstprojekts in der Paul-Gerhardt-Kirche an der Wisbyer Straße 7.

Initiiert wurde es von des Künstlerin und Fotografin Eva von Schirach. Mit ihrer Intervention reagiert sie auf den zerstörerischen Brandanschlag am 20. Januar 2022. Dabei ging der Altar in Flammen auf und der Innenraum mit der Orgel wurde stark beschädigt.

Eva von Schirach gehört selbst nicht der Gemeinde an, war aber mit ihr bereits in Kontakt. Denn die Gemeinde plante einen Umbau des Gotteshauses und gemeinsam mit einem Verein eine Öffnung in den Stadtraum hinein. „Dieses Vorhaben fand ich interessant und mutig“, sagt die Künstlerin. „Deshalb dachte ich bereits darüber nach, wie ich diesen Prozess künstlerisch begleiten könnte.

Doch dann wurde der Brandanschlag auf die Kirche verübt. Eva von Schirach gesteht, dass sie erst einmal kein Foto machen konnte, als sie wenige Tage später den Tatort besichtigte. „Ich hätte das Unfassbare nicht in einem Bild festhalten können“, erklärt sie. „Ich näherte mich später mit Detailfotos dem Zustand in der Kirche an.“ Und nach und nach entwickelte sie ein Konzept für ihr Kunstprojekt „Umbau ist immer“. Das stellte sie der Gemeinde vor und erhielt dafür Zustimmung. Bis Ende Oktober setzt sie es nun in der Kirche und online um.

„Das Kunstprojekt besteht aus drei Teilen“, erklärt Eva von Schirach. „Zum einen biete ich Baustellenspaziergänge an. Dabei komme ich mit den Teilnehmern dazu ins Gespräch, wie sie das derzeitige Innere der Kirche erleben. Wir treten in einen Dialog. Ich bekomme Geschichten zu hören und es entstehen kleine Texte, die ich auf www.umbauistimmer.de veröffentliche.“

Der zweite Projektteil umfasst musikalische Grüße an die Kirche. Wer möchte, lässt der Künstlerin über die Website Musiktitel zukommen. „Das können entweder nur der Titel des Stücks oder eine mp3-Datei sein. Ich spiele die Musik dann in der Kirche ab oder die Titel werden live, zum Beispiel von Kantor der Gemeinde gespielt.“ Projektbestandteil drei sind Blumengrüße. Jeder kann der Künstlerin ein Foto von Blumen mailen. Diesen Gruß projiziert sie dann auf eine Stelle im Innern der Kirche und fotografiert die Projektion im Kirchenraum wiederum. Das Foto wird auf der Projektsite veröffentlicht. „Für die Projektionen suche ich mir immer eine andere Stelle in der Kirche aus. Mein Ziel ist es, dass im Laufe der Zeit in jede Ecke zumindest ein Blumengruß projiziert wird“, erklärt Eva von Schirach.

Alle Informationen zum Kunstprojekt und Links zur Beteiligung finden sich auf www.umbauistimmer.de, Kontakt zur Künstlerin auch über post@evavonschirach.com. Mehr zum Brandanschlag ist auf https://ekpn.de/aktuelles/spendenkonto-fuer-die-paul-gerhardt-kirche/ zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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