Experten sollen Vorschlag für Erklärtafel am Thälmann-Denkmal erarbeiten
Prenzlauer Berg. Das kolossale Thälmann-Denkmal prägt den Ernst-Thälmann-Park an der Greifswalder Straße. Dass es erhalten bleiben soll, darin ist man sich in der Bezirkspolitik weitgehend einig. Allerdings soll die Plastik nicht unkommentiert bleiben.
Deshalb beschlossen die Bezirksverordneten vor einem Jahr, die Geschichte des Denkmals in geeigneter Form zu veranschaulichen. 1986 wurde das von Lew Kerbel entworfene Denkmal Ernst Thälmanns am Rande des gleichnamigen Parks eingeweiht wurde. Seit der Wende hinterlassen nun immer wieder Graffiti-Sprüher auf dem Sockel und der Plastik ihre Spuren. Anfang der 90er-Jahre ließ das Bezirksamt die Schmierereien noch regelmäßig entfernen. Danach kümmerte sich einige Jahre lang ein "Aktionsbündnisses Ernst Thälmann" darum. Seit 2006 kommt die Stadt Berlin für die Reinigung auf. In der Regel werden die Schmierereien zweimal im Jahr entfernt.
Seit 1989 wird immer wieder darüber diskutiert, das Ernst-Thälmann-Denkmal abzureißen. Auch im letzten Bundestagswahlkampf gab es wieder solche Stimmen. Hinzukommt, dass viele Prenzlauer Berger mit dem Denkmal nur noch wenig anfangen können. Deshalb regten die Bezirksverordneten Ende vergangenen Jahres eine Kommentierung des Denkmals an.
Viele Deutungsebenen
Inzwischen hat sich die Kommission "Kunst im öffentlichen Raum" mit dem Thema befasst. "Dabei ist deutlich geworden, dass es sich bei dem Thälmann-Denkmal um einen Geschichtsort mit vielfältigen inhaltlichen und historischen Schichtungen und Deutungsebenen handelt", berichtet Kulturstadtrat Torsten Kühne (CDU). Deshalb will man sich einer Kommentierung des Denkmals mit einem Workshop nähern.
Denkmalschützer, Historiker, Kunsthistoriker und Stadtplaner sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen und Empfehlungen für eine Kommentierung erarbeiten, entschied die Kommission "Kunst im öffentlichen Raum". Offenbar soll sehr gründlich über dieses Thema diskutiert werden. Denn noch ist unklar, wann eine Kommentierungstafel angebracht wird.
Bernd Wähner / BW
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