Helga Lüsebrink erzählt aus ihrem turbulenten Leben
Prenzlauer Berg. Helga Lüsebrink wohnt seit einigen Jahren im Kiez unweit des S-Bahnhofs Greifswalder Straße, aber in ihrem Leben kam sie viel herum und hat viel erlebt.
Einen Einblick in ihre turbulente Vergangenheit gibt sie in einem neuen Buch. Schon dessen Titel „Mein Leben – erzählt anhand der Männer, die es prägten“ lässt ahnen, dass dort keine der üblichen Biografien erzählt wird. Sie war in den 60er-Jahren zum Beispiel mit einem Griechen verheiratet. „Damals hatten wir noch ein anderes Deutschland“, sagt sie. „Mit einem Ausländer verheiratetet zu sein, war nicht üblich. Da habe ich so manches erlebt. Heute wird wieder viel über Migration und Integration diskutiert. In meinem Buch erzähle ich über meine eigenen Erfahrungen mit diesen Themen.“
Ihre Lebenserinnerungen aufzuschreiben, damit begann Helga Lüsebrink bereits 2002. „Ich tauschte mich mit einem Bekannten, einem Arzt, über die Vergangenheit aus. Er meinte: So viel, wie ich erlebt habe, das müsste ich mal aufschreiben. Weil ich seinerzeit gerade in den Ruhestand ging, begann ich damit“, erinnert sich die Autorin.
Seinerzeit hatte sie aber noch nicht viel Ahnung, wie man Geschichten aus seinem Leben aufschreiben sollte. Ihr Bekannter half ihr aber dabei. Es entstanden zunächst biografische Notizen. Später strukturierte sie diese. Sie schrieb erste Kapitel, und Helga Lüsebrink bildete sich im Schreiben weiter, besuchte VHS-Kurse und Schreibwerkstätten. Immer wieder las sie auch vor Publikum. Im Laufe der Jahre nahm ihr Buch Konturen an. Nun ist es fertig, und die Autorin absolvierte bereits einige Lesungen.
Zur Welt kam Helga Lüsebrink 1938 in Lüdenscheid, einer kleinen Stadt im Sauerland. Den Krieg und die Nachkriegszeit verbrachte sie, wie viele ihrer Generation, in Armut. Nach einer kaufmännischen Ausbildung begann sie in einem Büro zu arbeiten. „Ich hatte verschiedenste Positionen in unterschiedlichen Industriebranchen“, sagt sie. Aber auch als Parfümvertreterin und selbstständige Betreiberin eines Lebensmittelladens war sie tätig.
Nach ihrem Abschied aus dem Arbeitsleben widmete sie sich der Malerei, Musik und Literatur. „Meine Liebe und Neigung zum Schreiben hängt damit zusammen, dass die Sprache und das geschriebene Wort mich seit Langem gefangen nehmen“, sagt sie. Deshalb schrieb sie nicht nur an ihren eigenen Lebenserinnerungen, sondern auch Gedichte und Erzählungen.
Mehr als der berufliche Weg prägten allerdings mehrere Ehen und Lebensgefährten ihr Leben. Durch sie lernte sie aufregende neue Welten kennen. Deshalb entschied sie sich, ihrem Buch den Titel „Mein Leben – erzählt anhand der Männer, die es prägten“ zu geben. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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