In der Berlin Burlesque Academy lernen Frauen einen ganz besonderen Tanz
Prenzlauer Berg. Glitzer, knallige Farben, bunte Scheinwerfer und Musik aus den 20er-Jahren – das alles gehört zum Burlesque-Tanz.
Für viele Frauen ist dieser Tanz ein Ausdruck für Selbstbewusstsein, Spaß und Lebensfreude, und schließlich kommt auch die Sinnlichkeit nicht zu kurz. Den Tanz, die Bewegungen können Frauen seit Anfang August auch in einem Studio in der Greifenhagener Straße 64 erlernen. Dort hat Marlene von Steenvag die erste Berlin Burlesque Academy eröffnet. „Seit fünf Jahren gibt es die Academy bereits“, so Marlene von Steenvag. Bisher hatte sie sich für ihre Kurse immer bei anderen Tanzschulen eingemietet. Doch es wurden immer mehr Teilnehmer, sodass sie sich entschloss, ein eigenes Studio aufzubauen.
Marlene von Steenvag ist natürlich ein Künstlername, den hatte sie sich schon während ihres Studiums in England zugelegt. „Ich bin vor acht Jahren aus London nach Berlin gekommen“, sagt die Tänzerin. In London hatte sie Schauspiel und Tanz studiert. Vor sechs Jahren hat die Künstlerin das „Berlin Burlesque Festival“ ins Leben gerufen. „Ich habe gemerkt, dass vieles sehr unprofessionell abläuft“, so die Tänzerin. Auch sie musste erst lernen, wie man Kostüme entwirft, wie die Musik zusammengestellt wird und wie die Geschichten für einen Tanz entworfen werden. „Die Tänzerin erzählt immer eine Geschichte“, erklärt sie. „Ich habe ein regelrechtes Ausbildungsprogramm dafür entwickelt.“ Dazu gehört neben dem Tanz auch Werbung und Marketing.
Sie erinnert sich an ihre ersten Schritte auf der Bühne. „Ich konnte nicht nähen, ich wusste nicht, wie man ein Kostüm entwirft.“ Sie möchte mit ihren fünf Lehrerinnen den Frauen auf den ersten Schritten zum Burlesque-Tanz zur Seite stehen. Aber es kommen nicht nur Frauen, die als Tänzerinnen auftreten wollen, sondern auch Menschen, die „einfach Spaß am Tanzen haben“. Es geht darum, den Zuschauern eine Geschichte zu erzählen. „Die Tänzerinnen spielen mit sich und mit den Zuschauern“, erklärt Marlene von Steenvag. „Beim Burlesque-Tanz steht die Tänzerin im Mittelpunkt.“
So ist es für sie auch nicht verwunderlich, dass vor allem viele Frauen zu den Veranstaltungen kommen. „Es ist nicht nur der Tanz, sondern es fließen auch Elemente aus der Akrobatik mit ein.“ Im Mittelpunkt steht die Musik, die stark an den Jazz der 20er-Jahre angelehnt ist. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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