Initiative will sich um Stolpersteine kümmern
Wer durch die Straßen läuft, stößt immer wieder auf etwa zehn mal zehn Zentimeter große Gedenktafeln aus Messing. Sie sind in das Pflaster vor Wohnhäusern eingelassen, sodass Passanten quasi über sie "stolpern". Auf den Tafeln stehen ein Name, Geburtsdatum und in der Regel das Datum und der Ort, an dem die Menschen umkamen. Mit den Stolpersteinen wird an in der Nazidiktatur Verfolgte, Deportierte und Ermordete erinnert. Sie werden vor den letzten bekannten Wohnadressen der Opfer verlegt. Initiiert wurde das Ganze Mitte der 90er-Jahre vom Künstler Gunter Demnig. Bislang hat er etwa 45.000 Steine in 17 Ländern verlegt.
In der Regel beantragen Hausbewohner, Schulklassen oder Vereine die Verlegung bei der Behörde. Etliche kümmern sich danach auch als Paten um die Pflege. "Zurzeit haben wir in Prenzlauer Berg 80 Patenschaften", berichtet Anne Lemberg. Damit diese Paten, aber auch all jene, die sich für das Thema interessieren, in Kontakt miteinander kommen, haben das Nachbarschaftshaus Teutoburger Platz und die Pankower "Netzwerkstelle moskito - gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Vielfalt" die Stolperstein-Initiative Prenzlauer Berg gegründet.
"Wir treffen uns im Nachbarschaftshaus an der Fehrbelliner Straße 92", so Anne Lemberg. Unter anderem unterstützt die Initiative Menschen, die selbst die Verlegung eines Stolpersteins initiieren möchten. Des Weiteren hilft sie beim Recherchieren und Beantragen. Übrigens hat die Berliner Koordinierungsstelle für Stolpersteine gerade das Buch "Stolpersteine in Berlin. 12 Kiezspaziergänge" herausgegeben. In diesem ist mehr über das Projekt und in Berlin verlegte Stolpersteine zu erfahren. Bestellt werden kann das Buch auf www.stolpersteine-berlin.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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