Kinder gestalten Spielsachen aus Natur- und Recyclingmaterial
Dieser hatte bereits vor einigen Wochen den Verein in der Immanuelkirchstraße 24 besucht. Dort lernte er unter anderem die Ludothek sowie das Projekt "Globales Lernen mit Spielmitteln anderer Kulturen" kennen. Die Ludothek ist eine Bibliothek für Spielzeug. Dort können Kinder und Eltern Spielzeug ausleihen. Das wurde bei internationalen Workshops entwickelt, die der Verein seit Anfang der 90er-Jahre organisiert. Internationale Designer, Techniker und Therapeuten entwickeln dabei Spielsachen für behinderte Kinder. Das ist natürlich für alle anderen Kinder genauso gut geeignet.
In ihrer Tätigkeit merkten die Vereinsmitarbeiter, dass die Entwicklung von Spielzeug und das Spielen zur Völkerverständigung beitragen. Man lernt andere Kulturen kennen. Hinzu kommt, dass beim Spielen auch eine Verständigung über Generationen hinweg stattfinden kann. Aus diesen Erfahrungen entwickelte der Verein das Projekt "Globales Lernen mit Spielmitteln anderer Kulturen".
In diesem erhalten Kinder die Möglichkeit, die Spielwelten anderer Völker kennenzulernen. Des Weiteren lernen sie, Spielsachen aus Natur- und Recyclingmaterialien herzustellen. Dabei werden ihnen spielerisch naturwissenschaftliche und gestalterische Grundkenntnisse vermittelt. Das Projekt findet zunächst mit behinderten Kindern an Förderschulen statt. "Hier verzahnt es sich mit Unterrichtsinhalten", erklärt Projektleiterin Heide Wegat.
Für das Projekt werden vom Verein sogenannte "Spielzeugkisten" zusammengestellt. In diesen befinden sich Materialien für den Spielzeugbau sowie Begleitmaterial und Hintergrundinformationen zu unterschiedlichen Ländern und zum Bau der Spielsachen. Insgesamt sollen bis zu drei solcher Spielkisten zusammengestellt werden. Diese können in absehbarer Zeit nicht nur von Lehrern aus Förderschulen, sondern auch von anderen Grundschullehrern ausgeliehen werden. Finanziert wird dieses Projekt zu einem großen Teil vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Aber 7000 Euro muss der Verein "Fördern durch Spielmittel" als Eigenanteil selbst aufbringen. Dafür sind Spenden willkommen.
Vor wenigen Tagen konnten Projektleiterin Heide Wegat und der Vereinsgeschäftsführer Siegfried Zoels eine 800 Euro von Stefan Liebich entgegennehmen. Liebich ist Mitglied im Fraktionsverein der Linken. Zu diesem schlossen sich Abgeordnete zusammen, die gegen die Erhöhung der Diäten für Bundestagsabgeordnete sind. Einen Teil der trotzdem beschlossenen Diätenerhöhung zahlen sie jeden Monat in einen Fonds ein. Aus diesem unterstützt der Verein soziale, gemeinnützige und Bürgerprojekte. "Das Projekt des Vereins ,Fördern durch Spielmittel ist ein Projekt, das wir hervorragend finden", erklärt Liebich. "Deshalb spenden wir sehr gern dafür."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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