Das Grabmal eines Wohltäters
Mausoleum der Familie Zeitler auf dem Georgen-Parochial-Friedhof restauriert
Es ist nicht nur ein architektonisch, sondern auch ein zeitgeschichtlich bedeutsames Grabmal: das Mausoleum der Familie Zeitler auf dem Georgen-Parochial-Friedhof.
Um dieses Grabmal kümmert sich seit nunmehr 14 Jahren die Arbeitsgemeinschaft historischer Friedhöfe und Kirchhöfe Berlins. Vor wenigen Tagen konnte er das komplett restaurierte Mausoleum auf dem Friedhof in der Greifswalder Straße 229-234 erstmals öffentlich präsentieren. Noch zur Jahrtausendwende war das Bauwerk dem Verfall preisgegeben. Dann entdeckten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft den außergewöhnlichen Wert dieses Mausoleums. An den Seitenwänden gibt es diverse Inschriften. Von diesen ließe sich Zeitgeschichte ablesen, meint Mathias C. Tank vom Verein. Neben den Lebensdaten der beigesetzten Personen, finden sich dort exakte Daten über Maß- und Gewichtsangaben, Währungen und Löhne aus der Zeit um die Reichsgründung 1871.
Das imposante Grabmal für die Familie Zeitler wurde von 1871 bis 1875 in neugotischem Stil errichtet. Von Carl Ludwig Zeitler (1835-1910) und seiner Gattin Agnes (1843-1901) befindet sich im Innenraum ein gut erhaltenes, farbenprächtiges Mosaikgemälde aus dem Jahre 1902. Zeitler war ein sehr erfolgreicher Kaufmann und, was heute kaum noch bekannt ist, ein Wohltäter. „Bedeutende finanzielle Stiftungen und bauliche Schenkungen basieren auf sein Mäzenatentum“, so Tank. Entsprechende Hinweise befinden sich auch auf den Seitenwänden des Mausoleums.
Die Arbeitsgemeinschaft historischer Friedhöfe und Kirchhöfe Berlins ließ bereits 2005 das Äußere dieses Mausoleums sanieren. Nun konnte auch der Innenraum auf Initiative der AG restauriert und erstmals öffentlich vorgestellt werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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