Wunderwelt des Porzellans
Michael Wäser schrieb einen packenden Krimi über das weiße Gold

Michael Wäser tauchte für seinen Roman „In uns ist Licht“ in die Welt des Berliner Porzellans ein.  | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Michael Wäser tauchte für seinen Roman „In uns ist Licht“ in die Welt des Berliner Porzellans ein.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

„In uns ist Licht“ heißt der neue spannende Roman von Michael Wäser. Für diesen tauchte der Prenzlauer Berger Autor tief in die Geheimnisse der Geschichte des Porzellans ein.

November 2007 eröffnete der Schriftsteller Michael Wäser einen Geschichtenladen unweit des Kollwitzplatzes. Das schien eine grandiose Idee. Bei ihm konnte man keine fertigen Bücher kaufen, sondern individuelle Geschichten in Auftrag geben. Zum Beispiel mit den Namen seiner Kinder oder seines besten Freundes, den man vielleicht mit einem kurzen Krimi zum Geburtstag überraschen wollte. Den Geschichtenladen gibt es zwar nicht mehr, aber Michael Wäser blieb dem Schreiben treu.

Und ein Auftrag aus der Zeit des Geschichtenladens brachte ihn auf die Idee für seinen Roman „In uns ist Licht“. „Ein Ehepaar, das Antiquitäten sammelt, beauftragte mich einen Krimi zu schreiben. Es sollte um Porzellan gehen“, so der Autor. Und bei seinen ersten Recherchen stieß er auf die Spezialität des Berliner Porzellans.

Er baute das Berliner Porzellan in dieses relativ kurze Auftragswerk ein. „Schon damals dachte ich, dass die Geschichte ausbaufähig ist“, sagt Wäser. 2013 holte er die Idee wieder aus der Schublade und stürzte sich in die Arbeit.

„Ich wollte vor allem ganz genau erfahren, wie das Berliner Porzellan hergestellt wurde“, so Wäser. 1830 wurde in der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) eine spezielle Porzellanmasse entwickelt. Und das daraus hergestellte Porzellan, sogenannte Lithophanien, verkaufte sich wie wild.

Wäser entwickelte einen Roman mit zwei Handlungssträngen. Der eine spielt um 1830. Seinerzeit verliebte sich ein begabter Pariser Porzellangestalter, der Lithophanien herstellt, in eine junge Adlige. Beide sind, und das war lebensgefährlich im Frankreich der Restauration, überzeugte Republikaner und Anhänger der ermordeten Feministin Olympe de Gouges. Mit Leidenschaft schreiben sie sich heimlich Briefe, während das Land auf die Julirevolution zusteuert. Im zweiten Erzählfaden des Romans befreundet sich ein politischer Flüchtling, in seiner einstigen Heimat Fotojournalist, mit einem älteren Ehepaar im heutigen Berlin an. Dieses bittet ihn, eine ungewöhnliche Serie von Porzellan-Bildern zu fotografieren, die das Paar antiquarisch erstanden hat. Doch bei seiner Arbeit bemerkt der Fotograf etwas Merkwürdiges: Ist auf einer dieser Porzellanplatten ein Verbrechen abgebildet? Dokumentieren die Lithophanien gar einen historischen Mord am Ufer der Seine? Gemeinsam mit dem Ehepaar beginnt er, in Frankreich und bei KPM in Berlin zu recherchieren. Und an dieser Stelle fließen die beiden Handlungsstränge ineinander.

Michael Wäsers neuer Roman „In uns ist Licht“ ist für 20 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN: 9783866382616). Weitere Informationen im Internet auf konsonaut.wordpress.com.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.808× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.157× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.765× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.678× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.