Wer war Immanuel Kirch?
Museum Pankow zeigt Ausstellung zur Geschichte des Gotteshauses

In der Ausstellung sind neben Informationstafeln auch Leuchter und Glaselemente zu besichtigen. | Foto: Bernd Wähner
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„Wer war Immanuel Kirch?“ ist der Titel einer Sonderausstellung, die bis zum 13. September im Pankower Museum in der Prenzlauer Allee 227 zu sehen ist.

Schon aus der Ferne ist der Kirchturm der inzwischen 126 Jahre alten lmmanuelkirche sichtbar. Durch die original erhaltene Ausstattung im Innern vermittelt das Gotteshaus heute noch den ursprünglichen Raumeindruck und zählt zu den besonderen sakralen Baudenkmalen aus der Gründerzeit. Die Geschichte der Immanuel-Gemeinde ist eng mit ihrem Umfeld und der Entwicklung im Wins- und Kollwitzkiez verbunden.

Das Museum Pankow erzählt nun in einer Ausstellung, die gemeinsam mit der Kirchengemeinde erstellt wurde, die Geschichte seines Nachbarn auf der anderen Straßenseite der Prenzlauer Allee. Der ungewöhnliche Ausstellungstitel bezieht sich auf die Adresse der Kirche, die Immanuelkirchstraße. Tatsächlich soll es schon Ortunkundige gegeben haben, die fragten: „Wer war eigentlich dieser Immanuel Kirch?“

Entstanden ist die Immanuelkirche Ende des 19. Jahrhunderts als „Ableger“ der Bartholomäus-Kirche, die sich am Königstor befindet. Deren Gemeinde war so gewachsen, dass für das Wohngebiet, das entlang der Prenzlauer Allee entstanden war, eine eigene Kirche benötigt wurde. Das nötige Bauland stellten seinerzeit die Großgrundbesitzerfamilien der Region zur Verfügung. Entworfen wurde das Kirchenbauwerk von Bernhard Kühn. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1891. Im darauffolgenden Jahr wurde Grundsteinlegung gefeiert, und im Oktober 1893 konnte schließlich Einweihung in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria gefeiert werden.

Aufgrund einiger geschichtlicher Wirren wurde die Kirche aber über Jahrzehnte nicht an die Gemeinde übertragen. Sie blieb deshalb kurioserweise Jahrzehnte in staatlicher Hand. Erst im Spätsommer 1999 ist die Kirche mit dem dazugehörenden Gemeindehaus der Immanuelgemeinde übergeben worden. Diese sieht ihre vorrangige Aufgabe darin, die seit 1985 unter Denkmalschutz gestellte Kirche als Ort der Stille und Besinnung, als Stätte der Begegnung für alle offenzuhalten und das Baudenkmal zu erhalten.

Im Pankower Museum ist nun eine Ausstellung zur wechselvollen Geschichte von Kirche und Gemeinde zu besichtigen. Es gibt jede Menge Fotos aus vergangenen Jahrzehnten. Außerdem kann man sich ein Interview mit Rainer Liensdorf anhören, der von 1961 bis 2008 Küster in der Gemeinde war. Ein historisches Bleiglasfenster aus dem Jahr 1893, eine Truhe mit Leuchtern aus der Zeit der Kircheneinweihung, Taufleuchter und vieles andere mehr zeugen vom Leben in der Kirche und Gemeinde.

Zu besichtigen ist das Ganze dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.immanuelgemeinde.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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