Geschichte in 150 Schritten
Neuer Audiowalk vom Museum Pankow

An zehn Hörstation ist mit dem neuen Audiowalk mehr über die Geschichte von Prenzlauer Berg zu erfahren, unter anderem über den Wasserturm und das Gelände um ihn herum. Die Wasserturmanlage befindet sich nur wenige Schritte vom Museum Pankow entfernt. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • An zehn Hörstation ist mit dem neuen Audiowalk mehr über die Geschichte von Prenzlauer Berg zu erfahren, unter anderem über den Wasserturm und das Gelände um ihn herum. Die Wasserturmanlage befindet sich nur wenige Schritte vom Museum Pankow entfernt.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

In 150 Schritten in die Geschichte von Prenzlauer Berg eintauchen – das ermöglicht ein neuer Audiowalk, den das Museum Pankow anbietet.

Um einen Exkurs in die Geschichte rund um den Wasserturm zu unternehmen, sind nur ein Smartphone, Kopfhörer und etwa eine Stunde Zeit nötig. Los geht es auf dem Hof des Kultur- und Bildungszentrums Sebastian Haffner an der Prenzlauer Allee 227/228. Dort erfährt man mehr über einen besonderen Findling, eine Käthe-Kollwitz-Skulptur und ein Stück der Berliner Mauer.

Danach gibt es Antworten auf Fragen wie: Ist der Prenzlauer Berg wirklich ein Berg? Was hatte es mit dem Bierboykott von 1894 auf sich? Wie lebte es sich in den umliegenden Mietskasernen? Was bewirkten Bewohner in Prenzlauer Berg in den 1980er-Jahren? Und was hat das alles mit dem ehemaligen Schulgebäude des heutigen Kultur- und Bildungszentrums zu tun?

Der Audiowalk „150 Schritte in die Geschichte des Prenzlauer Bergs” widmet sich diesen und vielen anderen Fragen. So ist zum Beispiel mehr über den Wasserturm zu erfahren. Er wurde 1877 mit integriertem Hochbehälter gebaut. In seinem Kern befindet sich die Wasserspeicheranlage. Drumherum wurden Wohnungen für die Angestellten des Wasserwerks gebaut. Sie waren damit immer sofort an Ort und Stelle, wenn es mal Probleme mit der Wasserversorgung gab. Veränderungen im gesellschaftlichen und im natürlichen Umfeld führten 1914 zur Schließung der Wasserversorgungsanlage. Ein Jahr später ließ der damalige Berliner Gartendirektor Albert Brodersen auf dem Gelände um den Wasserturm einen „Schmuckplatz“ anlegen. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Wasserversorgungsanlage unterschiedlich genutzt. Das traurigste Kapitel in der Geschichte dieses Ortes: 1933 errichteten die Nazis hier eines der ersten vorübergehenden Konzentrationslager. An dieses dunkle Kapitel erinnert seit 1981 eine Gedenkwand auf dem Gelände.

Später lagerte in den Tiefbehältern am Wasserturm eine Fischverarbeitungsfirma ihre Waren. Der „Schmuckplatz“ wurde 1976 durch den VEB Stadtgrün im Auftrag des damaligen Bezirksgartenamtes Prenzlauer Berg restauriert. Anfang der 90er-Jahre hatte man im Bezirksamt dann die Idee, die unterirdischen Wasserspeicher zu einem Kulturzentrum mit Bibliothek umzubauen. Die immensen Kosten, die für die Umsetzung des Projektes nötig wären, ließen diese Planungen aber schnell im Sande verlaufen. Seit 1992 wurden die unterirdischen Wasserspeicher aber immer wieder für temporäre Kunstprojekte genutzt.

Konzept, Buch, Regie und Produktion des kostenfrei zu nutzenden Audiowalks stammen von Caroline Böttcher. Inhaltlich beraten wurde sie von Museumsleiter Bernt Roder und Matthias Roch. Diese neue Produktion des Museums Pankow wurde durch das Programm Draussenstadt des Senats gefördert.

Gestartet wird der Audiowalk über den Link https://bwurl.de/19u4.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 541× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 830× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.