Seit einem Jahr sitzt der Soziale Bücherladen an der Immanuelkirchstraße
Prenzlauer Berg. Für alle, die gerne lesen, ist der Soziale Bücherladen in der Immanuelkirchstraße 20 eine regelmäßige Anlaufstelle. Erst vor einem Jahr zog er aus der Winsstraße an seinen neuen Standort um.
„Aber der Umzug bescherte unserer Bekanntheit zum Glück keinen Abbruch“, sagt Milena Abramian. „Wir bekommen immer noch viele Bücherspenden. Und zu uns kommen weiterhin viele Menschen, die sich mit Lesestoff eindecken möchten.“ Allerdings kommen inzwischen mehr Erwachsene als Kinder. Das war am alten Standort anders. Aber die Projekt-Initiatorin ist guter Dinge, dass sich auch der neue Standort bei den Kindern herumspricht. Denn dort gibt es viele wunderschöne Kinderbücher.
Die Idee für den Sozialen Bücherladen hatte Milena Abramian vor neun Jahren. Die Juristin wurde immer wieder von Bekannten gefragt, ob sie nicht wisse, wo man Bücher abgeben könne, die man nicht mehr brauche. „Weil seinerzeit im Bezirk immer wieder Bibliotheken geschlossen wurden, überlegte ich mir, dass man eine Stelle haben müsste, an der man die Bücher anderen zugänglich macht.“ Milena Abramian machte sich auf die Suche nach Räumen. Sie gründete mit Freunden und Unterstützern den Trägerverein „Ein Lichtstrahl“. Und gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfer wurde der Bücherladen eingerichtet.
Von Anfang an gilt in diesem Projekt das Prinzip: Alle Bücher, die hier in den Regalen stehen, sind dem Projekt gespendet worden. Die Spender sind zum Beispiel Menschen, die sich aus Platzgründen von den Büchern trennen. Aber auch Buchläden, Antiquariate oder Vereine spenden Bücher, wenn sie ihre Regale mal wieder lichten müssen.
Etwa 20 000 Bücher aller Genres finden sich heute in den Regalen, daneben Spiele, CDs, DVDs, Schallplatten und Kinder-Hörspielkassetten. Jede Woche kommen bis zu 20 neue Kisten mit Büchern rein – und ebenso viele werden mitgenommen. Dass das Projekt so gut läuft, ist auch zuverlässigen Unterstützern zu verdanken. 15 gibt es davon zurzeit. Hinzu kommen immer wieder Schülerpraktikanten, die im Projekt mithelfen. „Vor allem danke ich natürlich Spendern und Nutzern“, sagt Milena Abramian. „Ohne sie würde das Ganze gar nicht funktionieren.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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