Sprudelnder Koloss: Der Stierbrunnen gehört zu den größten Anlagen des Bezirks
Auf dem Arnswalder Platz steht die gewaltigste Brunnenanlage des Bezirks: der Stierbrunnen.
Immerhin 18 Tonnen wiegt dieser Brunnen. Er prägt die Grünanlage, die zurzeit noch denkmalgerecht saniert wird. Der Arnswalder Platz war bereits im Hobrecht‘schen Bebauungsplan für die Erweiterung Berlins Ende des 19. Jahrhunderts vorgesehen. 1904 bis 1910 wurde der Platz dann in seiner ersten Version angelegt.
Die richtige Platzgestaltung nahm dann aber 1933/1934 der Stadtbaudirektor Richard Ermisch vor. Dieser suchte einen Brunnen für die Platzanlage. Dabei stieß er auf Hugo Lederer. Der hatte bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts einen Brunnen in dieser Art für Buenos Aires entworfen. Als dieser nicht gebaut wurde, modifizierte er seinen Entwurf in den 20er-Jahren für Berlin. Der Stadt fehlte in der Zeit der Weltwirtschaftskrise aber das Geld, den Brunnen zu bauen.
Erst als Ermisch und Lederer in Kontakt kamen, konnte der gewaltige Brunnen geschaffen werden. Für den Brunnen wurde eigens ein Plateau angelegt. Damit sollte er schon von Weitem zu erkennen sein. Ursprünglich wurde der Brunnen als Fruchtbarkeitsbrunnen bezeichnet. Recht schnell setzte sich aber die Bezeichnung „Stierbrunnen“ durch.
Im Zentrum des Wasserspiels wurde eine Brunnenschale eingebaut, die acht Meter im Durchmesser misst, also drei Meter größer, als die Brunnenschale im Berliner Lustgarten. In dieser sprudelt das Wasser aus 24 kleinen sowie vier größeren Fontänen. In der Mitte schießt eine Hauptfontäne in die Höhe. Die Düsen waren bei einer Brunnensanierung Ende der 50er-Jahre fast alle verschlossen worden. Der Brunnen wurde so umgebaut, dass das Wasser in Pilzform in die Schale sprudelte, was dem Geschmack der 50er- und 60er-Jahre entsprach. Mit der Brunnensanierung 2010 wurde alles unter Denkmalschutzaspekten wieder so hergestellt, wie es einst in Betrieb ging.
Zur Danziger Straße hin finden zurzeit Bauarbeiten statt. Mit diesen soll die Sanierung des Arnswalder Platzes endlich zu Ende gebracht werden. Diese begann nämlich bereits 2003/2004.
Um die Grünanlage kümmert sich seit 2012 die Gärterinitiative Arnswalder Platz. Einmal im Monat, von Frühjahr bis Herbst , treffen sich sonnabends Nachbarn. Sie beseitigen Müll, harken Laub, beschneiden Sträucher und fegen Wege. Vor wenigen Tagen fand das letzte Treffen des Jahres statt. Der nächste Arbeitseinsatz der Gärtnerinitiative ist für den 17. März geplant.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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