Berliner Friedhöfe
Vor 150 Jahren, das Grab Zeitler in Berlin

In höchster Vollendung, am Ende ! | Foto: (c) ralf rohrlach 2020
4Bilder
  • In höchster Vollendung, am Ende !
  • Foto: (c) ralf rohrlach 2020
  • hochgeladen von Ralf Rohrlach

Für den Weber Johann Jakob Zeitler (1807-1871) und seine Familie ließen die Söhne auf dem heutigen Georgen-Parochial Friedhof I, nach 1871, an der Greifswalder Str. 229-234 in Prenzlauer Berg, damals am Königstor , ein Mausoleum im historisierenden Stil, wie es beliebt war, als Familiengrab errichten.  
Architekt war Carl Ludwig Zeitler (1835-1910) der ebenso dort mit seiner Frau Agnes bestattet liegt und sich mit ihr auf einem wunderbaren Mosaik im Inneren des   Bauwerks verewigen ließ. (s.Foto)
Die Familie war für Berlin äußerst wohltätig. Carl Ludwig kam durch den Textilhandel,  mit Finanzgeschäften und vielfältigen Verbindungen zu Berliner Unternehmerfamilien zu Ansehen und Vermögen, was  er durchaus als Verpflichtung ansah, jenes zu idealen Zwecken anzulegen oder so seine Auffassung:  Reichtum als eine Gottesgabe auch gottgefällig zu nutzen. Um die heutige Einmündung der Büschingstraße in die Friedenstraße, plante Zeitler ein Hochschulcampus, was nicht genehmigt wurde. Dafür aber entstanden dort um 1906, mehrere Häuser aus der Zeitlerschen Stiftung, besonders als Studenten-und Frauenheime.  Ziemlich kompliziert war um 1871 die Errichtung des Mausoleums an höchster Stelle des Friedhofes.  Am 18. Januar 1871 wurde nach dem gewonnen Deutsch-Französischen Krieg, das Deutsche Reich gegründet.   Wilhelm I (1797-1888) wurde Kaiser, vieles änderte sich,  unter anderem wurden  Mark und Pfennig einheitlich zur Währung, vor 150 Jahren.  Änderungen an Maßen und Gewichten  machten es zunächst nicht einfach die Wirtschaft zu beherrschen.  Bald aber folgt ein ungeahntes Wachstum in vielen Bereichen, einschließlich der Bevölkerung , so auch in Berlin.  Dem wirtschaftlichen Erfolg aber  folgte 1873 der Gründerkrach an der Börse den die Zeitler Familie noch erlebt hat.  Jenen Architekten Carl Ludwig Zeitler muss dieser Lebensabschnitt nach 1871 sehr beindruckt haben und er hinterließ ein einmaliges Zeitdokument, am Familienmausoleum auf dem Friedhof seiner Kirche, eingemeißelt in den Granit vor 150 Jahren.  Die Familie Zeitler scheint vergessen.   Doch der Schein trügt.
Unter Historikern Berlins und zum Beispiel der AG für die historischen Friedhöfe und Kirchhöfe Berlins ist das Zeitler Grab wohlbekannt. Die Arbeitsgemeinschaft hatte dort am Grabmal jüngst Restaurierungen vorgenommen und sich längst umfänglich mit Carl Ludwig Zeitler beschäftigt.
Ich habe mir den Friedhofsgang zu Zeitler,  anlässlich der Veränderungen die vor 150 Jahren auch in Berlin geschahen hier vorgenommen, das quasi auch in Fortsetzung des Artikels von Bernd Wähner, der am 3. 9. 2018 in der Berliner Woche bereits über das Zeitler-Grab schrieb.
Fotos ©ralf rohrlach
Quellen: Wikipedia u. Archiv Rohrlach

Autor:

Ralf Rohrlach aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 386× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 503× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 231× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 370× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.