„Pfefferstreuer“ brauchen Hilfe
Wer kann Seniorentheater beim Transport, Auf- und Abbau von Bühne und Technik unterstützen?
Seit 15 Jahren sorgen die Seniorentheatergruppe „Die Pfefferstreuer“ mit ihren Programmen vor allem in Senioreneinrichtungen und Stadtteilzentren für Unterhaltung.
Donnerstags treffen sie sich für zweieinhalb Stunden im Saal des Stadtteilzentrums am Teutoburger Platz, um Szenen für ihr aktuelles Stück und kommende Programme zu proben. Gerade erst hatte ihre Inszenierung „Moment mal! Auf Durchreise“ Premiere. Etwa ein Jahr arbeitete die Gruppe an diesem Programm. Bemerkenswert ist, dass alles – von der Idee über die Inszenierung bis zum fertigen Programm – von den Senioren unter der künstlerischen Leitung von Anja Winkler selbst entwickelt wurde. Sie überlegen sich Themen, formulieren, improvisieren, verwerfen, feilen an Inhalt, Ausdruck und Satzgestaltung. Alles wird im Team erarbeitet und schließlich beschlossen. Da ist es manchmal eine Herausforderung, auf einen Nenner zu kommen.
Im neuen Stück geht es um unterschiedliche Typen mit ihren ebenso unterschiedlichen Geschichten. Sie treffen auf der Durchreise im Zug aufeinander: Momo, ein Clown, Brillen-Evi, eine Dame mit Kurschatten, eine Computer-Maus und andere. Die Premiere im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz war jedenfalls ein voller Erfolg. Und für Anfang des Jahres stehen bereits die nächsten Aufführungstermine im Kalender. Am 14. Januar ist das Stück „Moment mal! Auf Durchreise“ in der Seniorenfreizeitstätte in Wilhelmsruh zu sehen. Und am 24. Januar gastiert die Theatergruppe im Nachbarschaftshaus Schöneberg.
Wenn man die munteren Mitspieler auf der Bühne oder bei der Probe erlebt, kann man kaum glauben, dass alle bereits über 70, einige sogar über 80 Jahre alt sind. Doch das Alter ist ein Grund, warum sich die „Pfefferstreuer“ hilfesuchend an die Berliner Woche wandten. „Um wunderbar Theater spielen zu können, braucht es allerlei Requisiten“, sagt Anja Winkler. „Außerdem sind Bühnenbild und Beleuchtung nötig.“ Das alles ist zwar vorhanden, aber es fehlt an geeigneter Lagerfläche dafür, an einem Transportfahrzeug und vor allem an ein, zwei kräftigen Helfern, die beim Aufbau anpacken. Weil im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz kein geeigneter Raum zur Verfügung steht, lagert Anja Winkler im Moment noch vieles im heimischen Keller. Doch es von dort ins eigene Auto zu verladen, zum Auftrittsort zu bringen und dann alles aufzubauen und wieder abzubauen, fordert Kraft und Zeit.
Dafür sind jeweils circa sechs Stunden nötig, in denen die Regisseurin eigentlich ihre Truppe auf den Auftritt vorbereiten müsste. Hinzu kommt, dass die meisten aus der Theatergruppe aus Altersgründen nicht in der Lage sind, beim Auf- und Abbauen zu helfen. „Deshalb suchen wir nun kraftvolle Unterstützung“, sagt Carmen Malling, die Leiterin des Seniorenbüros des Humanistischen Verbands HVD, unter dessen Dach sich die Theatergruppe trifft.
Gesucht werden also ein, zwei kräftige Männer, die ehrenamtlich und am besten mit eigenem Fahrzeug den Transport sowie den Aufbau und Abbau von Bühnenbild, Requisiten und Beleuchtungstechnik übernehmen. Das wäre in der Regel nur ein- bis zweimal im Monat nötig und ist langfristig planbar. Möglicherweise findet sich ja auch ein Unternehmen, das das Seniorentheater unterstützen kann. Natürlich ist für diese ehrenamtliche Tätigkeit ein Versicherungsschutz gegeben. Und ein herzliches Willkommen als Teil einer bunten und lebensfrohen Truppe ist garantiert
Wer die „Pfefferstreuer“ ehrenamtlich unterstützen möchte, meldet sich bei Carmen Malling unter Tel. 61 39 04 15 oder per E-Mail c.mallig@hvd-bb.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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