500 Kilo Trauben: Viele Freiwillige halfen bei der Weinlese im Volkspark Prenzlauer Berg

Katja Rosenow nahm mit ihrem Sohn Malte erstmals an der Weinlese teil. Beide genossen die Arbeit bei herrlichem Herbstwetter. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Die Mitglieder des Fördervereins „Weingarten Berlin“ ernteten vor wenigen Tagen die diesjährigen Trauben von den Weinstöcken am Volkspark Prenzlauer Berg.

„In diesem Jahr war die Ernte leider nicht ganz so ergiebig wie im vergangenen Jahr“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Frank Pietsch. „Statt etwa 1000 Kilo ernteten wir nur halb so viel. Das lag vor allem an der Witterung. Der Sommer war zu zeitig, und als die Reife begann, fehlte die Sonne. Trotzdem bin ich noch recht zufrieden mit der Weinlese.“

Im vergangenen Jahr war nach Meinung der Winzer indes ein Top-Weinjahr. Nicht nur, dass viel mehr geerntet wurde, auch der 2016er Wein, der noch im Weingut Schloss Proschwitz des Prinzen zur Lippe bei Meißen lagert, sei hervorragend, meint Wolfgang Krause, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Noch im November soll der Wein abgefüllt nach Prenzlauer Berg ausgeliefert werden.

Dass auch die 2017er Trauben zu einem bekömmlichen Wein verarbeitet werden können, das ist vor allem den vielen Sonnenstunden Mitte Oktober zu verdanken. Die sorgten dafür dass die Trauben die nötige Süße bekamen, die für eine Verarbeitung zum Wein nötig ist. „Insofern ist es auch gut, dass wir unseren Wein am Volkspark immer erst recht spät ernten“, sagt Frank Pietsch.

Am Fuße des Volksparks Prenzlauer Berg findet traditionell immer die letzte große Weinlese Berlins statt. Während die Weintrauben von den anderen Rebstöcken in der Stadt immer schon relativ früh im Oktober geerntet werden, hängen sie in Prenzlauer Berg noch etwas länger. Der Grund dafür sind die Riesling-Rebstöcke, die grundsätzlich nicht so früh geerntet werden.

In diesem Jahr konnten die Vereinsmitglieder über 40 Helfer aller Generationen begrüßen. Dass trotz der Witterung noch über 500 Kilogramm Trauben geerntet werden konnten, ist vor allem auch dem Fleiß der Hobbywinzer zu verdanken. In den vergangenen Monaten haben sie sich bei Arbeitseinsätzen immer wieder intensiv um die Weinstöcke gekümmert. Der Förderverein „Weingarten Berlin“ setzt eine lange Weinanbautradition in Prenzlauer Berg fort. Bereits im 14. Jahrhundert gab es dort erste Weinstöcke. Ein strenger Winter Mitte des 18. Jahrhunderts vernichtete aber viele Weinstöcke. Danach wurde der Weinanbau aufgegeben.

In bescheidenem Umfang begann 2000 die Wiederbelebung des Weinanbaus. Das Bezirksamt ließ 400 Rebstöcke der Sorte Riesling auf einer Fläche am Volkspark Prenzlauer Berg pflanzen. Um ihre Pflege kümmert sich inzwischen der Förderverein „Weingarten Berlin“. Dieser schuf mittlerweile auch einen Schaugarten mit weiteren 200 Rebstöcken anderer Sorten.

Nach der diesjährigen Lese wurde die Trauben sofort wieder auf das Weingut des Prinzen von Lippe bei Meißen gebracht. Dort verarbeitet man sie zunächst zu Most und danach zum „Berliner Riesling“. BW

Weitere Informationen beim Vorsitzende Frank Pietsch unter  0176 49 01 06 25 sowie auf www.berliner-riesling.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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