Alles wird von Hand individuell angefertigt
Dida Holz baut Spielgeräte und Stadtmöbel

Frank Windel auf der Bank des Mobilen Stadtgrüns im Gewerbehof an der Saarbrücker Straße. Mit ihrem neuen Produkt möchten das Dida-Holz-Team und seine Partner zum Beispiel kahle Straße und Schulhöfe begrünen. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Frank Windel auf der Bank des Mobilen Stadtgrüns im Gewerbehof an der Saarbrücker Straße. Mit ihrem neuen Produkt möchten das Dida-Holz-Team und seine Partner zum Beispiel kahle Straße und Schulhöfe begrünen.
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Es ist das neueste Projekt der Dida Holz GbR: Modulares Stadtgrün.

Dabei handelt es sich um einen Container, ein großes Stadtmöbel, das mit Erde gefüllt ist, auf dem Bäumchen, Sträucher, Blumen und Gräser wachsen können. An diesen Container werden Bankmodule angehängt. So können sich Menschen an diesem Modularen Stadtgrün ausruhen, entspannen, Zeit verbringen oder miteinander ins Gespräch kommen. Und vor allem sorgt es für besseres Klima in seiner Umgebung. Drei unterschiedliche Varianten des Mobilen Stadtgrüns hat das Team von Dida Holz mit unterschiedlichen Partnern entwickelt. Quasi als Modellobjekt steht eine Variante im hinteren Teil des Gewerbehofs in der alten Königstadtbrauerei an der Saarbrücker Straße 24.

„Wir stellen unser Modulares Stadtgrün nach und nach in verschiedenen Bezirken vor“, berichtet Frank Windel, Gründer der GbR, die er gemeinsam mit Michael Eberhardt betreibt. „Aufgestellt werden kann es überall dort, wo vielleicht kurzfristig keine finanziellen Mittel für Begrünungen bereitstehen, zum Beispiel auf Schulhöfen. Auch in versiegelten Straßen, in denen es keine oder wenig Bäume und anderes Grün gibt, kommen als Standorte in Frage. Ich denke da an das Stichwort Klimastraße“, so Windel weiter. Und mit Blick auf die Bemühungen aller Kommunen, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, passe das Modulare Grün genau in die heutige Zeit.

Bekannt geworden durch
mobiles Spielschiff

Zwar setzt Dida Holz derzeit einen Schwerpunkt darauf, sein neuestes Produkt bekannter zu machen, aber von sich Reden gemacht hat die GbR bisher vor allem mit ihren individuellen Spielplatzgestaltungen. Denn das Besondere an Frank Windel, Michael Eberhardt und ihren Kollegen ist, dass es von ihnen keine 08/15-Spielplatzausstattungen gibt, sondern alle Spielgeräte werden von Hand in der Dida-Holz-Manufaktur im Gewerbehof Königstadt angefertigt. Begonnen hatte die Geschichte der Spielplatzbauer 1990 mit einem Verein, der eine integrative Werkstatt betrieb. „1998 haben wir uns dann mit der Spielplatzgestaltung ausgegründet“, berichtet Windel, der von Anfang an zum Dida-Holz-Team gehört.

Den ersten Spielplatz gestaltete das Team aber nicht in Berlin, sondern für ein Puppentheater in Halle. „Der bekannte DDR-Zeichner Manfred Bofinger kam seinerzeit auf uns zu und fragte, ob wir für den Außenbereich des Puppentheaters drei Meter große Marionetten anfertigen könnten. Und das war dann unser erster großer Auftrag“, erzählt Frank Windel. „Unseren ersten Spielplatz in Berlin gestalteten wir dann im Auftrage der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau in der Wolfshagener Straße in Pankow.“

Die Berliner Öffentlichkeit wurde auf das Team von Dida Holz Mitte der 90er Jahre aufmerksam, als es ein mobiles großes Spielschiff baute. Seinerzeit befand sich die Werkstatt noch an der Schönhauser Allee. Das auf einem Container installierte Spielschiff war so groß, dass es auf dem Mittelstreifen der Schönhauser Allee zusammengebaut wurde. Täglich fuhren Tausende Autofahrer daran vorbei, sich fragend, was es mit dieser „Baustelle“ auf sich hat. Und so landete Dida Holz mit seinem hölzernen Spielschiff in den Hauptstadtmedien.

Rund 350 Spielplätze gestaltet

Erster Standort dieses Spielschiffes sowie einer Burg aus Holz war der Spielplatz auf dem Helmholtzplatz. Später stand das Schiff auch noch auf dem Arkonaplatz, auf dem Arnswalder Platz und auf dem Stadtplatz an der Marie. Mit seinen Holzspielgeräten Made in Berlin und Gestaltungsideen für Spielplätze machte sich Dida Holz nach und nach einen Namen, nicht nur in Berlin. Sogar ein eigenes Markenzeichen wurde entwickelt, das auf allen Spielgeräten dieser Manufaktur zu finden ist.

Frank Windel in der Werkstatt von Dida-Holz. Am Anfang jeder Spielplatzgestaltung stehen Modelle. | Foto: Bernd Wähner
  • Frank Windel in der Werkstatt von Dida-Holz. Am Anfang jeder Spielplatzgestaltung stehen Modelle.
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Seit knapp 25 Jahren ist Dida Holz im Gewerbehof auf dem Gelände der einstigen Königstadtbrauerei zu Hause. Dort stört es keine Anwohner, wenn gesägt, gebohrt und gehämmert wird. Und zu tun hat das Team um Frank Windel permanent. „Wir haben im Bezirk Pankow zum Beispiel Spielplätze auf dem Arnswalder Platz, auf dem Teuteburger Platz und auf dem Helmholtzplatz sowie den Spielplatz ‚Alte Fischfabrik‘ an der Tassostraße in Weißensee gestaltet. Auch in Köpenick, Schöneberg und Spandau sind von uns gestaltete Spielplätze zu finden, berichtet Frank Windel. „Außerhalb von Berlin sind wir viel in der Feldberger Seenlandschaft tätig. Insgesamt haben wir inzwischen etwa 350 Spielplätze gestaltet.“ Und aktuell arbeitet das Team an der Gestaltung eines Spielplatzes für eine Waldorf-Kita an der Choriner Straße, nicht weit von seiner Werkstatt entfernt.

Erhalten die Spielplatzbauer von Dida Holz eigentlich auch mal eine Resonanz zu den Spielplätzen von Kindern und Eltern? „Auf jeden Fall“, sagt Frank Windel und hat dann gleich eine Episode parat, die ihn besonders berührte. „Da kamen zwei total tätowierte junge Männer in die Werkstatt und fragten: Habt ihr damals das Schiff auf dem Helmholtzplatz gebaut? Ich sagte erst mal zaghaft: Ja. Da sagten die beiden: Das war unsere Jugend. Das wollen wir uns tätowieren lassen. Habt ihr davon noch eine Zeichnung? Ich konnte ihnen leider nur noch das Modell als Vorlage anbieten. Ob sie sich das Schiff tatsächlich tätowieren ließen, weiß ich nicht. Aber allein schon die Idee hat mich gerührt.“

Außerdem, fügt Frank Windel hinzu, hat Dida Holz auch immer wieder junge Praktikanten. Die erzählen dann, dass sie durch den Spielplatz ihrer Kindheit auf die Werkstatt aufmerksam wurden und auch gern mit Holz arbeiten möchten. „Das ist für mich immer eine schöne Anerkennung unserer Arbeit“, fasst Frank Windel zusammen.

Mehr zu Dida Holz ist online auf didaholz.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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