Für eine lebendige Nachbarschaft
Mascha Steiner-Brünnhäußer übernimmt die Leitung des Stadtteilzentrums Teutoburger Platz
Mit neuer Leiterin und einer Zukunftskonferenz startet das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz nach dem Sommer wieder richtig durch.
Wer den Hof in der Fehrbelliner Straße 92 betritt, wird sich erst einmal wundern. Da steht doch an der Wand zum Nachbargrundstück tatsächlich eine alte Telekom-Telefonzelle. Von der aus kann allerdings niemand mehr telefonieren. In ihr sind Bücherboxen aufeinander gestapelt. Und in diesen stehen und liegen zahlreiche Kinderbücher, gedruckt in unterschiedlichen Sprachen.
„Das ist unsere neue Leselaube“, erklärt Mascha Steiner-Brünnhäußer. Sie ist die neue Leiterin des Stadtteilzentrums. Eingebaut haben die Bücherboxen Kinder einer Willkommensklasse aus der Grundschule am Teutoburger Platz. Unterstützt wurden sie dabei vom Verein Baufachfrau Berlin und eine Förderung gab es von der Pfefferwerk-Stiftung. Die Bücher wurden gespendet. Kinder können sie sich ab sofort ausleihen. Den Schlüssel erhalten sie im Büro des Hauses. Geplant ist, dass künftig eine Schulklasse die Patenschaft für die Leselaube übernimmt.
Der Aufbau der Leselaube war eine der ersten sichtbaren Aktionen, die Mascha Steiner-Brünnhäußer als neue Leiterin begleitete. Und diese Aktion hatte Bezug zur früheren Tätigkeit der 32-Jährigen. Sie war nämlich zuvor Ehrenamtskoordinatorin in einer großen Flüchtlingsunterkunft. Dort arbeitete sie nicht nur mit Ehrenamtlichen, sondern auch mit Vereinen, Organisationen und Institutionen aus der Region zusammen. „Ich musste die Angebote koordinieren und viel Netzwerkarbeit organisieren“, sagt sie. „Dabei bekam ich eine Idee davon, was es heißen könnte, ein Stadtteilzentrum zu leiten.“
Als sich die bisherige Leiterin des Stadtteilzentrums am Teutoburger Platz im Frühjahr verabschiedete, schrieb der Träger, die Pfefferwerk Stadtkultur GmbH, die Stelle aus. Mascha Steiner-Brünnhäußer bewarb sich. Mit Erfolg. Studiert hat sie Kultur und Gesellschaft Afrikas. Sie machte aber auch eine Ausbildung als Clown, wobei sie besonders das Improvisieren lernte. Und schließlich absolvierte sie eine Weiterbildung zur Managerin für Migration und Integration. „Ich sehe im Stadtteilzentrum für mich die Herausforderung, in die Prozessabläufe einzusteigen und sie zu stärken“, sagt die neue Leiterin. „Da muss ich auch meine eigene Rolle finden. Ich bin ja noch relativ jung und treffe hier auf ein erfahrenes Team. Für mich ist das aufregend und interessant.“
Unter dem Dach des Stadtteilzentrums am Teutoburger Platz gibt es eine ganze Reihe von Projekten und Angeboten für die Nachbarschaft. Dazu gehören unter anderem das Projekt „Mehr als willkommen“, das „Mobile Stadtteilzentrum“ und die Netzwerkstelle moskito gegen Rechtsextremismus. Auf dem Hof befindet sich die Ökowerkstatt, und im Souterrain des Vorderhauses der Leila Leihladen. Nicht zu vergessen sind die Galerie F92 und mehrere Kurs- und Gruppenräume.
An Menschen aus der Nachbarschaft richtet sich auch die Zukunftskonferenz 2018, die am 14. September von 14 bis 18 Uhr im Stadtteilzentrum stattfindet. Koordiniert wird deren Organisation von Denise Evers vom Projekt „Mobiles Stadtteilzentrum“. Auch sie ist neu im Team. Gemeinsam mit Partnern aus dem Haus lädt sie Nachbarn ein, über das Thema „Wie wollen wir wohnen?“ zu diskutieren.
„Es gibt einen Vortrag, und in drei Workshops wird über nachbarschaftliches Zusammenleben, alternative Wohnformen und politischen Aktivismus im Bereich Wohnen diskutiert“, sagt Denise Evers. Damit jeder teilnehmen kann, wird für Familien eine Kinderbetreuung organisiert. Nach der Veranstaltung findet die erste WG-Party im Stadtteilzentrum statt.
Ausführliche Informationen zum Stadtteilzentrum sowie zur Zukunftskonferenz finden sich auf www.stadtteilzentrum-teute.de sowie auf www.facebook.com/stadtteilzentrumamteute.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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