Für eine lebendige Nachbarschaft
Mascha Steiner-Brünnhäußer übernimmt die Leitung des Stadtteilzentrums Teutoburger Platz

Die beiden Neuen im Stadtteilzentrum: Mascha Steiner-Brünnhäußer (rechts) leitet jetzt das Haus. Denise Evers, die blind ist, kümmert sich engagiert um den Bereich „Lebendige Nachbarschaften“. | Foto: Bernd Wähner
  • Die beiden Neuen im Stadtteilzentrum: Mascha Steiner-Brünnhäußer (rechts) leitet jetzt das Haus. Denise Evers, die blind ist, kümmert sich engagiert um den Bereich „Lebendige Nachbarschaften“.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Mit neuer Leiterin und einer Zukunftskonferenz startet das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz nach dem Sommer wieder richtig durch.

Wer den Hof in der Fehrbelliner Straße 92 betritt, wird sich erst einmal wundern. Da steht doch an der Wand zum Nachbargrundstück tatsächlich eine alte Telekom-Telefonzelle. Von der aus kann allerdings niemand mehr telefonieren. In ihr sind Bücherboxen aufeinander gestapelt. Und in diesen stehen und liegen zahlreiche Kinderbücher, gedruckt in unterschiedlichen Sprachen.

„Das ist unsere neue Leselaube“, erklärt Mascha Steiner-Brünnhäußer. Sie ist die neue Leiterin des Stadtteilzentrums. Eingebaut haben die Bücherboxen Kinder einer Willkommensklasse aus der Grundschule am Teutoburger Platz. Unterstützt wurden sie dabei vom Verein Baufachfrau Berlin und eine Förderung gab es von der Pfefferwerk-Stiftung. Die Bücher wurden gespendet. Kinder können sie sich ab sofort ausleihen. Den Schlüssel erhalten sie im Büro des Hauses. Geplant ist, dass künftig eine Schulklasse die Patenschaft für die Leselaube übernimmt.

Der Aufbau der Leselaube war eine der ersten sichtbaren Aktionen, die Mascha Steiner-Brünnhäußer als neue Leiterin begleitete. Und diese Aktion hatte Bezug zur früheren Tätigkeit der 32-Jährigen. Sie war nämlich zuvor Ehrenamtskoordinatorin in einer großen Flüchtlingsunterkunft. Dort arbeitete sie nicht nur mit Ehrenamtlichen, sondern auch mit Vereinen, Organisationen und Institutionen aus der Region zusammen. „Ich musste die Angebote koordinieren und viel Netzwerkarbeit organisieren“, sagt sie. „Dabei bekam ich eine Idee davon, was es heißen könnte, ein Stadtteilzentrum zu leiten.“

Als sich die bisherige Leiterin des Stadtteilzentrums am Teutoburger Platz im Frühjahr verabschiedete, schrieb der Träger, die Pfefferwerk Stadtkultur GmbH, die Stelle aus. Mascha Steiner-Brünnhäußer bewarb sich. Mit Erfolg. Studiert hat sie Kultur und Gesellschaft Afrikas. Sie machte aber auch eine Ausbildung als Clown, wobei sie besonders das Improvisieren lernte. Und schließlich absolvierte sie eine Weiterbildung zur Managerin für Migration und Integration. „Ich sehe im Stadtteilzentrum für mich die Herausforderung, in die Prozessabläufe einzusteigen und sie zu stärken“, sagt die neue Leiterin. „Da muss ich auch meine eigene Rolle finden. Ich bin ja noch relativ jung und treffe hier auf ein erfahrenes Team. Für mich ist das aufregend und interessant.“

Unter dem Dach des Stadtteilzentrums am Teutoburger Platz gibt es eine ganze Reihe von Projekten und Angeboten für die Nachbarschaft. Dazu gehören unter anderem das Projekt „Mehr als willkommen“, das „Mobile Stadtteilzentrum“ und die Netzwerkstelle moskito gegen Rechtsextremismus. Auf dem Hof befindet sich die Ökowerkstatt, und im Souterrain des Vorderhauses der Leila Leihladen. Nicht zu vergessen sind die Galerie F92 und mehrere Kurs- und Gruppenräume.

An Menschen aus der Nachbarschaft richtet sich auch die Zukunftskonferenz 2018, die am 14. September von 14 bis 18 Uhr im Stadtteilzentrum stattfindet. Koordiniert wird deren Organisation von Denise Evers vom Projekt „Mobiles Stadtteilzentrum“. Auch sie ist neu im Team. Gemeinsam mit Partnern aus dem Haus lädt sie Nachbarn ein, über das Thema „Wie wollen wir wohnen?“ zu diskutieren.

„Es gibt einen Vortrag, und in drei Workshops wird über nachbarschaftliches Zusammenleben, alternative Wohnformen und politischen Aktivismus im Bereich Wohnen diskutiert“, sagt Denise Evers. Damit jeder teilnehmen kann, wird für Familien eine Kinderbetreuung organisiert. Nach der Veranstaltung findet die erste WG-Party im Stadtteilzentrum statt.

Ausführliche Informationen zum Stadtteilzentrum sowie zur Zukunftskonferenz finden sich auf www.stadtteilzentrum-teute.de sowie auf www.facebook.com/stadtteilzentrumamteute.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 521× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 808× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 788× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.168× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.