Vermittler in unruhigen Zeiten: Pfarrer Hans-Dieter Winkler erhielt das Bundesverdienstkreuz

Der Barnimer Landrat Bodo Ihrke (rechts) überreichte kürzlich Hans-Dieter Winkler das Bundesverdienstkreuz.  | Foto: Landratsamt Barnim/ Oliver Köhler
  • Der Barnimer Landrat Bodo Ihrke (rechts) überreichte kürzlich Hans-Dieter Winkler das Bundesverdienstkreuz.

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Prenzlauer Berg. Hans-Dieter Winkler, der ehemalige Pfarrer der Evangelischen Zachäus-Gemeinde, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Fast alle, die in den Wendejahren 1989 und 1990 in irgendeiner Weise politisch aktiv in Prenzlauer Berg waren, kennen Hans-Dieter Winkler. Er leitete in dieser Zeit von Dezember bis Mai gemeinsam mit zwei anderen Kirchenvertretern den Runden Tisch Prenzlauer Berg. Nachdem im Mai 1990 die neue Bezirksverordnetenversammlung gewählt war, übernahm der rührige Pfarrer eine weitere Vermittleraufgabe. Von 1990 bis 1997 leitete er mehr als 50 Sitzungen des „Runden Tisches Instandbesetzung Prenzlauer Berg“. In diesem Zeitraum gab es im damaligen Bezirk etwa 60 besetzte Häuser. Am Runden Tisch wurde über deren Zukunft und über Miet- und Pachtverträge diskutiert. Für Winkler hieß es, die meist verhärteten Fronten zwischen Eigentümern, Politikern und Hausbesetzern aufzubrechen und zu vermitteln. Das gelang ihm in fast allen Fällen.

„In beiden Runden Tischen wurden wesentliche Entwicklungen des Stadtteils Prenzlauer Berg initiiert und Probleme friedlich gelöst“, sagt Siegfriede Zoels. Er war in der Wendezeit Stadtrat und ist heute Geschäftsführer des Prenzlauer Berger Vereins „Fördern durch Spielmittel“. Die Früchte von Winklers Engagements spüre man noch heute im Bezirk.

Hans-Dieter Winkler war viele Jahre mit Prenzlauer Berg verbunden. Immerhin war er dort von 1977 bis 1996 Gemeindepfarrer. In dieser Zeit hat er unter dem Dach der Kirche auch immer wieder politischen Initiativen Raum gegeben. So initiierte er Ende der 80er-Jahre zum Beispiel einen „Kreis der Ausreise-Antragsteller“. Um diese Antragsteller wollte sich in den evangelischen Gemeinden Ost-Berlins kaum jemand kümmern.

Als Winkler 1996 in den Ruhestand ging, zog er nach Chorin. Auch dort ist er weiterhin aktiv, ob als ehrenamtlicher Vorsitzender des Chorin-Vereins oder als Organisator von Kunstausstellungen. Aber nach Prenzlauer Berg hält er weiter Kontakt. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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