Einmischen und mitgestalten
Am Tag der Demokratie gibt es unter anderem ein buntes Programm auf dem Winterfeldtplatz
„Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen“, konstatierte einst der Schweizer Schriftsteller Max Frisch. Dass die Möglichkeit zur demokratischen Mitbestimmung einen Wert darstellt, der nicht selbstverständlich ist, sondern ständig neu erstritten und verteidigt werden muss, daran soll unter anderem der Tag der Demokratie am 15. September erinnern.
Ausgerichtet wird der Demokratietag mittlerweile zum vierten Mal von der Stiftung Zukunft Berlin, dem Migrationsrat Berlin und der Initiative Offene Gesellschaft – mit Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die zentrale Veranstaltung findet am Aktionstag von 14 bis 18 Uhr auf dem Winterfeldtplatz statt und umfasst ein buntes Programm aus Redebeiträgen, Theater und Gesang sowie einen Markt der Möglichkeiten, auf dem einzelne Organisationen sich und ihr Engagement vorstellen. Schon vor und nach dem Aktionstag komplettieren diverse Lesungen, Live-Podcasts, Foren und Festivals in mehreren Bezirken die Veranstaltung.
"Fundament unserer Gesellschaft"
Deren Ziel beschreibt Beate Stoffers, Geschäftsführerin und Vorstandsprecherin der Stiftung Zukunft Berlin: „Demokratische Teilhabe ist das Fundament unserer Gesellschaft, das uns verbindet und stärkt. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Stimmen erheben, uns engagieren und für unsere Werte eintreten. Der Berliner Demokratietag dient nicht nur dazu, das Engagement in der Stadt sichtbar zu machen, sondern auch andere zur aktiven Gestaltung unserer demokratischen Zukunft zu begeistern.“ Ein weiterer wichtiger Teil des Konzepts des Tags der Demokratie ist der sogenannte Aktionsfonds. Vereinen und Initiativen, die sich in ihrem Bezirk mit einer innovativen Projektidee zum Thema Demokratie engagieren wollen, wird ein Budget von insgesamt 14 885 Euro für die Realisierung ihrer Idee zur Verfügung gestellt. Die eingegangenen Anträge wurden inzwischen von einer Jury, bestehend aus Vertretern der veranstaltenden Organisationen, bewertet. Insgesamt 13 Mikroprojekte wurden für eine anteilige Förderung von jeweils 500 bis 1200 Euro ausgewählt.
Hip-Hop-Blockparty im Laiv
Eines von ihnen wurde zum Beispiel vom Reinickendorfer Jugendcafè Laiv in Trägerschaft der LebensWelt gGmbH initiiert: Am 16. September organisiert das Team des offenen Kinder- und Jugendtreffs eine Hip-Hop-Blockparty gegen Rassismus auf dem Gelände des Laiv in der Auguste-Viktoria-Allee 16c. Die Jugendlichen werden dabei gecoacht, um die Aktion selbst auf die Beine stellen zu können. Einige Jugendliche wollen aber nicht nur Kuratoren sein, sondern auch selbst etwas darbieten. Dafür wurde eine Rap-Workshopreihe beantragt, die eine Woche vor der Blockparty stattfindet. Dabei werden sich die Teilnehmer inhaltlich mit Rassismus auseinandersetzen und bekommen gleichzeitig Tipps zum Texten, um schließlich eigene Texte produzieren zu können.
Mobile Ausstellung
Anlässlich dieses Projekts sowie der vielen weiteren Aktionen rund um den Berliner Demokratietag wurde zudem die mobile Ausstellung „Demokratie ist eine Mitmacht!“ konzipiert. Sie präsentiert das vielfältige Engagement in Berlin, zeigt Verbesserungspotenziale auf und entwickelt Ideen für ein demokratisches Berlin für alle. Im Laufe des Jahres zieht die Ausstellung durch die Berliner Rathäuser. Derzeit ist sie noch bis zum 11.September im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf zu sehen, anschließend bis zum 2. Oktober im Rathaus Spandau und schließlich bis 31. Oktober im Rathaus Reinickendorf.
Alle wichtigen Informationen rund um den Tag der Demokratie können Interessierte der Internetseite demokratietag.berlin entnehmen. Dort finden sich auch viele Anregungen zu den zahlreichen Möglichkeiten, sich in dieser Stadt zu engagieren – getreu dem Motto von Abraham Lincoln: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten!“
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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