Postbank soll bleiben
Anwohner protestieren gegen Schließung ihrer Filiale im Mühlenberg-Center

Tino Schopf mit den Unterschriftenlisten: Diese hat er inzwischen an den Vorstandsvorsitzenden der Postbank geschickt. | Foto: Büro Tino Schopf
3Bilder
  • Tino Schopf mit den Unterschriftenlisten: Diese hat er inzwischen an den Vorstandsvorsitzenden der Postbank geschickt.
  • Foto: Büro Tino Schopf
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Gegen die geplante Schließung der Postbank-Filiale im Mühlenberg-Center in der Greifswalder Straße 90 protestieren inzwischen 657 Bewohner des Mühlenkiezes mit ihrer Unterschrift.

Um die Postbank zu bewegen, die Filiale doch nicht zu schließen oder zumindest eine Alternative im Kiez anzubieten, unterstützt der Abgeordnete Tino Schopf (SPD) die Kiezbewohner. Viele von ihnen wandten sich in den vergangenen Wochen an ihn. Denn in diesem Wohngebiet leben viele Senioren, die Kunden bei der Postbank sind. Schließt diese, haben sie keine Möglichkeit mehr, ihre finanziellen Geschäfte im Kiez zu erledigen. Auch bisher dort angebotene postalische Dienstleistungen könnten sie dann nicht mehr wohnortnah in Anspruch nehmen, so Schopf.

Die Postbank argumentiert indes, dass immer mehr Kunden ihre Postbankgeschäfte telefonisch oder online erledigen. Geld abheben könne man als Kunde außerdem mit der Postbank Card beim Einkauf in Supermärkten, zum Beispiel bei Netto in der Greifswalder Straße 90 oder bei Edeka in der Ostseestraße 107-109. Weitere Möglichkeiten gebe es nach Schließung der Filiale auch an einem Geldautomaten in der Greifswalder Straße 90 sowie bei OBI in der Ostseestraße 107. Wer persönliche Beratung brauche, erhalte sie in der Postbank in der Charlottenburger Straße 140 in Weißensee sowie in der Prenzlauer Allee 39. Postalische Dienstleistungen böten indes die Partnerfilialen der Post in der Greifswalder Straße 37 sowie in der Bötzowstraße 36 an, teilt die Postbank mit.

Für mobile Menschen kein Problem, aber für die Älteren? Sie benötigen häufiger eine persönliche Beratung, müssten sich erst einmal einen Fahrschein für die Straßenbahn kaufen, um zur nächsten Postbank-Filiale zu gelangen. Geleitet von diesen Überlegungen und nach Gesprächen mit zahlreichen Kunden der Postbank im Mühlenberg-Center, organisierte Tino Schopf eine Unterschriftensammlung. Insgesamt zwölf Stunden stand er in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Vertretern des Nachbarschaftsverbundes Mühlenkiez vor dem Center. Die bisher gesammelten 657 Unterschriften sandte er inzwischen per Einschreiben an den Vorstandsvorsitzenden der Postbank, Frank Strauß. In seinem Anschreiben bittet er diesen, die Möglichkeit zu prüfen, die Filiale über den Juni 2019 hinaus offenzuhalten. Sollte das aus mietrechtlichen Gründen nicht möglich sein, regt Schopf an, zu prüfen, ob die Filiale vielleicht an den Standort Greifswalder Straße 87/88 umziehen kann. „Dort wird aktuell eine Gewerbefläche frei. Die Vermieterin ist die Gewobag“, so Schopf.

Auf die Antwort aus der Postbank-Zentrale in Bonn sind Schopf und die Bewohner des Mühlenkiezes gespannt. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe lag sie noch nicht vor.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 266× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 969× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.025× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.