Patienten aus 40 Ländern in Buch
Erinnerung an die Solidaritätsstation
„Solidaritätsstation Jacob Morenga. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch“ ist der Titel einer neuen Wanderausstellung, die bis zum 19. Mai im Museum Pankow zu besichtigen ist.
Von 1978 bis 1991 wurden über 800 Menschen aus beinahe 40 Ländern in Ost-Berlin im Städtischen Klinikum Berlin-Buch auf der sogenannten Solidaritätsstation medizinisch versorgt. Die Patienten waren verwundete Kämpfer oder politische Aktivisten von sozialistisch orientierten Organisationen oder Parteien. In der DDR erhielten sie eine medizinische Versorgung und kehrten anschließend in ihre Heimatländer oder an die Kriegsschauplätze zurück. Viele Patienten stammten aus dem heutigen Namibia, das bis zum Ersten Weltkrieg deutsche Kolonie gewesen war.
Am Beispiel der Solidaritätsstation zeigt die Ausstellung nicht nur, wie in der DDR mit dieser Geschichte umgegangen wurde, sondern auch, wie antikoloniale Kämpfe im südlichen Afrika und die staatlich organisierte internationale Solidarität in der DDR zusammenhingen.
Die Wanderausstellung ist ein Beitrag des Museums Pankow im Gesamtberliner Projekt „Kolonialismus begegnen. Dezentrale Perspektive auf die Berliner Stadtgeschichte“ des Arbeitskreises der Berliner Regionalmuseen. Sie wird in diesem und im kommenden Jahr an verschiedenen Orten im Bezirk Pankow gezeigt und kann bei Interesse auch im Museum Pankow entliehen werden.
Informationen zu Veranstaltungen finden sich auf der Website www.berlin.de/museum-pankow/aktuelles/ausstellungen/sonderausstellungen/artikel.1405936.php.
Geöffnet ist die Ausstellung „Solidaritätsstation Jacob Morenga. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch“ bis 19. Mai im Museum Pankow, Prenzlauer Allee 227/228, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, an Feiertagen ist geschlossen. Der Eintritt ist frei.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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