Am Anfang stand eine große Vision
Gespräche, Spaziergänge, Konferenzen und Lesungen zur Zukunft Europas
„Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung: Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen“, sagte am 9. Mai 1950 Robert Schumann.
Der französische Außenminister umriss damit die Idee einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Die sogenannte Montanunion zwischen den Gründungsmitgliedern Deutschland und Frankreich gilt als Vorläufer der heutigen Europäischen Union. Seit 1986 wird der 9. Mai als Europatag gefeiert – und auch in diesem Jahr bildet er in Berlin als der diesjährigen europäischen Freiwilligenhauptstadt den Höhepunkt einer ganzen Europawoche.
Die wird vom 1. bis 9. Mai mit vielen Veranstaltungen begangen, die allerdings aufgrund der Pandemiebeschränkungen überwiegend digital stattfinden werden. Damit lädt die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und das Europe Direct Information Centre (EDIC) Bürger ein, über die Zukunft der Europäischen Union zu diskutieren und Europa in der Stadt zu entdecken. Das Online-Angebot bietet neben digitalen Spaziergängen, Gesprächen zu Klimaschutz, Demokratie und Europas Rolle in der Welt auch einen musikalischen Start in jeden Tag. Außerdem gibt es ein buntes Programm mit Ratespielen, Poetry-Slam, Minisprachkursen, Lesungen und Interviews.
Darüber hinaus erhalten viele weitere engagierte Berliner Organisationen im Rahmen der Europawoche die Möglichkeit, ihre Initiativen und Projekte zum Thema Europa vorzustellen. So zum Beispiel die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, die sich die Förderung der Entwicklung junger Menschen zu politisch bewussten und verantwortungsbereiten Persönlichkeiten mit dem Ziel der Stärkung des europäischen Gedankens und der gesamteuropäischen Völkerverständigung auf die Fahnen geschrieben hat. Tobias Frietzsche ist Koordinator im Projekt Europäische Freiwilligenhauptstadt Berlin, das die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa und betterplace lab gemeinsam mit Unterstützung der Berliner Senatskanzlei gestalten. Er begrüßt die Idee einer digitalen Europawoche: „Wir sind den Initiatoren dankbar, dass wir unsere Projekte hier bündeln und einem großen Publikum zugänglich machen können.“ Das sind zum Beispiel ein Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) über die Zukunft Europas, Videos zum europaweiten Engagement, Filme der Reisestipendiaten und vieles mehr.
Höhepunkt der Euopawoche
Der Höhepunkt der Europawoche ist am 9. Mai eine Konferenz zur Zukunft Europas. Damit startet eine Reihe von Debatten und Gesprächen, in denen Bürger aus allen Teilen Europas ihre Ideen zu unterschiedlichen Themen austauschen können. Zu Gast bei den Livestreams zum Zuhören und Mitmachen sind zum Beispiel die Fridays-for-Future-Aktivistin Helena Marschall, der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Jochen Flasbarth, Europaabgeordnete wie David McAllister und Martin Schirdewan, der Staatssekretär aus dem Auswärtigen Amt Miguel Berger und Renate Nikolay, Kabinettschefin der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission. Am Abend des Europatages steht eine Weltpremiere des „Europäischen Online Orchesters“ auf dem Programm, das eine besondere Version der Europahymne, Beethovens „Ode an die Freude“, aufführen wird. Eine Übertragung des Open-Air-Konzerts vom Europe Music Day aus Paris mit Künstlern aus mehreren europäischen Ländern rundet schließlich von 19 bis 24 Uhr den digitalen Europatag ab.
Freigeschaltet wird das digitale Fenster zur Europawoche am 1. Mai unter www.berliner-europawoche.de. Dort erfahren Sie auch alles über die Termine und Inhalte der zahlreichen Veranstaltungen in der Europawoche und am Europatag.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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