Orden für Frank Ebert: Gründer des DDR-Oppositionsarchivs ausgezeichnet
Prenzlauer Berg. Über eine besondere Auszeichnung kann sich Frank Ebert freuen. Dem Mitbegründer und langjährigen Mitarbeiter des Archivs der DDR-Opposition in der Robert-Havemann-Gesellschaft wurde jetzt der Verdienstorden des Landes Berlin verliehen.
Damit würdigt das Land vor allem Frank Eberts Verdienste beim Projekt „Lichtgrenze“ anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls am 9. November 2014. „Viele Menschen in der Stadt waren an diesem Projekt beteiligt“, so der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) in seiner Laudatio. Doch dem Organisator Frank Ebert und den beiden Erfindern der Lichtinstallation, Christopher und Marc Bauder, sei es zu verdanken, „dass das Projekt gemeinsam mit der Kulturprojekte GmbH schließlich auch realisiert werden konnte“. Dafür habe Frank Ebert viel Überzeugungsarbeit geleistet.
Geschichten aus der geteilten Stadt
„Er hat das Gesamtkonzept zum Jubiläumsprojekt 25 Jahre Mauerfall mitentwickelt und sich bereits im Vorfeld unermüdlich für die Realisierung der Installation starkgemacht“, sagte Müller. Zudem habe er zusammen mit Tom Sello von der Robert-Havemann-Gesellschaft die begleitende Open-Air-Ausstellung konzipiert. Dabei handelte es sich um hundert Tafeln. Auf denen wurden entlang der Lichtgrenze eindringliche Geschichten aus der geteilten Stadt erzählt.
Frank Ebert, geboren 1970 in Halle (Saale), engagierte sich ab 1988 zunächst in der illegalen Druckerei der Berliner Umwelt-Bibliothek. Er beteiligte sich an oppositionellen Aktionen in der DDR, etwa an den Protesten zur Aufdeckung des Wahlbetrugs bei den Kommunalwahlen im Mai 1989. Er war Mitinitiator der Mahnwache an der Gethsemanekirche im Oktober 1989 und gehörte zu den Besetzern des Stasi-Aktenarchivs im September 1990.
Seit dem Mauerfall setzt sich Frank Ebert dafür ein, dass Dokumente, Fotos und Selbstzeugnisse der DDR-Opposition gesammelt, aufbewahrt und zugänglich gemacht werden. Er ist Mitbegründer des Archivs der DDR-Opposition, Schliemannstraße 23. Seine dauerhafte Finanzierung ist bis heute nicht gesichert, obwohl sich Landes- und Bundespolitiker seit Jahren dafür einsetzen. BW
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