Verordnete fordern, das Krankenhaus an der Fröbelstraße nicht zu schließen
Prenzlauer Berg. Das Vivantes-Krankenhaus Prenzlauer Berg in der Fröbelstraße 15 sollte erhalten bleiben. Darin sind sich die Verordneten des Bezirks einig.
Sie beauftragen deshalb das Bezirksamt, sich bei der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales sowie bei der Geschäftsführung des Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH dafür einzusetzen, dass der Schließungsbeschluss aus dem Jahre 2008 zurückgenommen wird. Stattdessen sollte das Krankenhaus mit einer der heutigen Bevölkerungsstruktur des Ortsteils Prenzlauer Berg angepassten Konzeption erhalten werden.
Bereits seit 2010 läuft das Krankenhaus Prenzlauer Berg als Filiale des Klinikums Friedrichshain. In dieser befinden sich unter anderem Stationen der Fachrichtungen Geriatrie, Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Unfallchirurgie. Weiterhin wird am Standort eine Rettungsstelle betrieben. Dass all diese Bereiche in einen Neubau am Vivantes-Klinikum Friedrichshain an der Landsberger Allee umziehen sollen, ist bereits seit Jahren geplant. Der Klinikbetreiber möchte dort seine Angebote konzentrieren. Weil das Friedrichshainer Klinikum nur circa drei Kilometer entfernt ist, hat der Senat damit auch kein Problem. Nach derzeitigem Stand soll der Umzug 2017/2018 erfolgen. Was danach aus dem traditionsreichen Krankenhausgebäude an der Fröbelstraße wird, ist bislang noch unklar.
Die Pankower Verordneten sprechen sich jetzt allerdings gegen die Aufgabe des Krankenhauses an der Fröbelstraße aus. „Die Rahmenbedingungen, unter denen die Schließung des Krankenhausstandorts Prenzlauer Berg im Jahre 2008 festgelegt wurde, haben sich vollständig geändert“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Senioren in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Dr. Axel Bielefeldt (Die Linke).
Damals sei man auf Landesebene noch nicht von einem starken dauerhaften Wachstum des Bezirks ausgegangen, so Bielefeldt weiter. Das habe sich in der Zwischenzeit gründlich geändert. In den acht Jahren seit 2008 ist die Bevölkerungszahl in Prenzlauer Berg von 145 000 auf derzeit 158 000 Einwohner gestiegen. Für 2030 gehen aktuelle Prognosen von 181 000 Einwohnern aus. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sei es nicht nachvollziehbar, einen eingeführten und zentralen Klinikstandort zur wohnortnahen Versorgung aufzugeben, so die Pankower Verordneten. Der Neubau in Friedrichshain sei kein Ersatz. Vielmehr werde diese Standortvergrößerung benötigt, weil generell die Anzahl der Einwohner im innerstädtischen Bereich weiter steige. Der Neubau decke also einen zusätzlichen Bedarf. Nach dem Beschluss der BVV kann man gespannt sein, wie sich der Senat dazu positioniert. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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