Verordnete fordern, das Krankenhaus an der Fröbelstraße nicht zu schließen

Die Pankower Bezirksverordneten lehnen die Schließung ab und setzen sich für den Erhalt des Krankenhauses an der Fröbelstraße 15 ein. | Foto: Bernd Wähner
  • Die Pankower Bezirksverordneten lehnen die Schließung ab und setzen sich für den Erhalt des Krankenhauses an der Fröbelstraße 15 ein.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Das Vivantes-Krankenhaus Prenzlauer Berg in der Fröbelstraße 15 sollte erhalten bleiben. Darin sind sich die Verordneten des Bezirks einig.

Sie beauftragen deshalb das Bezirksamt, sich bei der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales sowie bei der Geschäftsführung des Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH dafür einzusetzen, dass der Schließungsbeschluss aus dem Jahre 2008 zurückgenommen wird. Stattdessen sollte das Krankenhaus mit einer der heutigen Bevölkerungsstruktur des Ortsteils Prenzlauer Berg angepassten Konzeption erhalten werden.

Bereits seit 2010 läuft das Krankenhaus Prenzlauer Berg als Filiale des Klinikums Friedrichshain. In dieser befinden sich unter anderem Stationen der Fachrichtungen Geriatrie, Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Unfallchirurgie. Weiterhin wird am Standort eine Rettungsstelle betrieben. Dass all diese Bereiche in einen Neubau am Vivantes-Klinikum Friedrichshain an der Landsberger Allee umziehen sollen, ist bereits seit Jahren geplant. Der Klinikbetreiber möchte dort seine Angebote konzentrieren. Weil das Friedrichshainer Klinikum nur circa drei Kilometer entfernt ist, hat der Senat damit auch kein Problem. Nach derzeitigem Stand soll der Umzug 2017/2018 erfolgen. Was danach aus dem traditionsreichen Krankenhausgebäude an der Fröbelstraße wird, ist bislang noch unklar.

Die Pankower Verordneten sprechen sich jetzt allerdings gegen die Aufgabe des Krankenhauses an der Fröbelstraße aus. „Die Rahmenbedingungen, unter denen die Schließung des Krankenhausstandorts Prenzlauer Berg im Jahre 2008 festgelegt wurde, haben sich vollständig geändert“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Senioren in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Dr. Axel Bielefeldt (Die Linke).

Damals sei man auf Landesebene noch nicht von einem starken dauerhaften Wachstum des Bezirks ausgegangen, so Bielefeldt weiter. Das habe sich in der Zwischenzeit gründlich geändert. In den acht Jahren seit 2008 ist die Bevölkerungszahl in Prenzlauer Berg von 145 000 auf derzeit 158 000 Einwohner gestiegen. Für 2030 gehen aktuelle Prognosen von 181 000 Einwohnern aus. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sei es nicht nachvollziehbar, einen eingeführten und zentralen Klinikstandort zur wohnortnahen Versorgung aufzugeben, so die Pankower Verordneten. Der Neubau in Friedrichshain sei kein Ersatz. Vielmehr werde diese Standortvergrößerung benötigt, weil generell die Anzahl der Einwohner im innerstädtischen Bereich weiter steige. Der Neubau decke also einen zusätzlichen Bedarf. Nach dem Beschluss der BVV kann man gespannt sein, wie sich der Senat dazu positioniert. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.