Abwasserkanalprojekt der Wasserbetriebe ist umstritten

Prenzlauer Berg. Unter dem Mauerpark soll ein riesiger Stauraum für Regenwasser entstehen. Diesen Plan verfolgen die Berliner Wasserbetriebe in Abstimmung mit dem Senat.

Bei starkem Regen ist die Kanalisation in der Stadt hin und wieder überfordert. Das stark verunreinigte Wasser kann dann nicht mehr ins Klärwerk zur Reinigung fließen. Es fließt stattdessen in die Panke oder die Spree ab. Ökologisch unvertretbar. Deshalb entschieden sich die Wasserbetriebe und der Senat zu handeln. Sie vereinbarten, dass bis 2020 rund 307 000 Kubikmeter unterirdischer Stauraum in der Innenstadt geschaffen werden soll. Dort soll das Wasser zwischengespeichert werden, bis die Klärwerke wieder freie Kapazitäten haben. Ein Stauraumkanal soll auch unter dem Mauerpark zwischen Gleim- und Eberswalder Straße entstehen. Dieser wird circa 750 Meter lang und etwa 7000 Kubikmeter Abwasser fassen können. Der größte Stauraum für Abwasser in ganz Berlin.In Prenzlauer Berg ist man von den Plänen nicht gerade begeistert. Anwohner- und Mauerparkinitiativen forderten jetzt von den Wasserbetrieben, dass dieses Vorhaben mit ihnen abgestimmt wird. Auch der Bezirk zeigte sich von dem Projekt anfangs nicht begeistert, gesteht Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Man hätte den Kanal lieber an anderer Stelle gesehen. Weil aber der Kanal unter dem Mauerpark die praktikabelste Lösung sei, soll dieser nun gebaut werden. Allerdings gibt es noch erheblichen Abstimmungsbedarf zum Bauablauf. Die Wasserbetriebe würden gern zwei bis drei Jahre ohne Unterbrechung bauen. Das Bezirksamt möchte hingegen, dass der Mauerpark von April bis Oktober uneingeschränkt genutzt werden kann. Deshalb will er Bauarbeiten nur von November bis März zulassen. Das würde die Bauarbeiten aber auf circa fünf Jahre verlängern und sie teurer machen.

Über eine Lösung werden Wasserbetriebe, Senatsumweltverwaltung, Bezirk und Vertreter der Anwohner in den nächsten Wochen diskutieren. Bis Ende des Jahres sollen Bezirksamt und Bezirksverordnete über das Projekt abstimmen, wünscht sich Kirchner. Geht es nach den Wasserbetrieben, könnte 2016 Baubeginn sein.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 183× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 502× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 473× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 902× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.