Auszubildende gestalteten Treffpunkt neu
Schanze ist Leiter eines Ausbildungslehrgangs an der GPB - Bildung mit Zukunft mbH. Als er vor einiger Zeit den Papaladen kennenlernte, war er von dessen Angebot sofort begeistert. Allerdings fiel ihm auf, dass die Räume ziemlich chaotisch und uneffektiv eingerichtet waren. "Hier sah es aus, wie in einer Abstellkammer", sagt er lächelnd. Deshalb schlug er den Leitern Eberhard Schäfer und Marc Schulte vor, sich die Räume mal mit seinen Auszubildenden vorzunehmen. Man suche jedes Jahr eine Einrichtung, an der sich Auszubildende für visuelles Marketing und Schaufensterdekoration ausprobieren könnten. Der Papaladen wäre hervorragend dafür geeignet.
Wenig später kreuzten zwölf junge Leute in der Marienburger Straße 28 auf. Sie nahmen Maß und bauten maßstabsgerechte Modelle. Drei Ideen stellten sie dem Team des Papaladens vor. Das Beste wurde dann in ein Entwurfsmodell übernommen. Den Entwurf wollten die Auszubildenden auch umsetzen. Ihre Arbeitskraft stellten sie kostenfrei zur Verfügung. Allerdings musste der Papaladen die Materialkosten tragen. Daraufhin startete die Einrichtung eine Spendenaktion. Unter dem Motto "250 mal 25 Euro" wurden Nutzer, Unterstützer und Freunde im Sommer gebeten, sich an der Finanzierung der Umgestaltung zu beteiligen.
Marc Schulte: "Wir erhielten 87 Einzelspenden. Außerdem bekamen wir Geld bei einer Tombola und bei einer Benefizveranstaltung zusammen. So hatten wir am Ende bereits 5250 Euro auf dem Konto. Weitere Unterstützung in Höhe von 3700 Euro erhielten wir vom Paritätischen Wohnfahrtsverband. Mit diesen Spenden ließen sich fast alle Gestaltungsideen umsetzen."
Fast zwei Monate lang arbeiteten die Auszubildenden im Papaladen. Das Ergebnis ist nun sichtbar. In den Räumen können die Nutzer nunmehr eine neue Ordnung vorfinden, aber auch vieles ganz neu entdecken. "Wir sind vom Detailreichtum und von der Professionalität der Ausführung total begeistert", erklärt Marc Schulte zur offiziellen Einweihung des "Papaladens 2.0". Welche kreativen Ideen die Auszubildenden entwickelten, ist wirklich bemerkenswert. Die Decke im Hauptraum wurde zum Beispiel mit Plexiglas-Kästen voller unterschiedlicher Dinge zu einem Ort für Entdeckungen. Eine alte Carrerabahn hängt als Regal mit integrierter Beleuchtung an einer Wand. Eine Torwand wurde so gebaut, dass sie zugleich als Abstellort für Matten und als Standort für Getränke dient. Damit die ganzen Faltblätter nicht auf Tischen herumliegen, fertigten die Auszubildenden einen Wandbehang mit Fächern an. Neu und freundlicher gestaltet wurden auch die Beratungsräume sowie das Büro der Mitarbeiter.
"Es macht richtig Spaß hier zu arbeiten", sagt Marc Schulte. Den Papaladen im Berliner Väterzentrum gibt es seit nunmehr fünf Jahren. Eingerichtet wurde er vom Verein "Mannege". Er will ein Treff- und Anlaufpunkt für Väter sein. Das Team berät werdende, junge, aber auch getrennt von ihren Kindern lebende Väter. Die Einrichtung ist Treffpunkt für Papa-Kind-Gruppen. Es werden Kurse, Aktionen und Exkursionen organisiert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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