Prenzlauer Berg. Präsidialen Besuch konnte die Robert-Havemann-Gesellschaft vor wenigen Tagen in ihrem Archiv begrüßen. Erstmals stattete Bundespräsident Joachim Gauck dem Archiv der DDR-Opposition in der Schliemannstraße 23 einen Besuch ab. Dort wird die Widerstandsbewegung gegen die SED-Diktatur dokumentiert.
Joachim Gauck: "In diesem Land muss man mehr über die Menschen reden, die sich zur Wehr gesetzt und Zivilcourage gezeigt haben." Informationen und Materialien über diese Menschen gibt es im Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft zur Genüge. Davon konnte sich der Bundespräsident überzeugen.
Gegründet wurde die Robert-Havemann-Gesellschaft im Herbst 1990 von Mitgliedern und Unterstützern der Bürgerbewegung Neues Forum im Haus der Demokratie. Wichtigster Bestandteil ihrer Arbeit ist das Archiv. Es wurde 1992 eingerichtet. Zunächst enthielt es den Nachlass des 1982 verstorbenen Regimekritikers Robert Havemann sowie Dokumente der Bürgerbewegung Neues Forum. Später kamen zwei wichtige Archive der DDR-Opposition hinzu: das Matthias-Domaschk-Archiv, das aus der Ost-Berliner Umweltbibliothek hervorging, und das Archiv Grauzone mit seinen Sammlungen aus der ostdeutschen Frauenbewegung. Im Laufe der Jahre wurde der Bestand kontinuierlich erweitert. Olaf Weißbach, Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft: "Insgesamt 500 laufende Meter Schriftgut stehen heute der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zu den Beständen gehören außerdem 160 000 Bilddokumente, 5000 Videofilme, 400 Audiokassetten und eine große Plakatsammlung. Schließlich befinden sich im Archiv zahlreiche Objekte wie Druckmaschinen, Stempel und Kameras."
Einiges davon konnte sich Joachim Gauck bei seinem Besuch ansehen. Zum Abschluss des Besuchs gab es für den Bundespräsidenten noch ein Geschenk. Die Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe, heute Vorstandsmitglied der Robert-Havemann-Gesellschaft, überreichte ihm ein Plakat von der Volkskammerwahl am 18. März 1990. Gauck trat seinerzeit für Bündnis 90 an. Er erinnert sich an dessen Entstehungsgeschichte: "Der Partei in Rostock hatte das offizielle Wahlplakat nicht gefallen. Dann hieß es: Jochen, wir machen ein eigenes. Jochen werde ich zu Hause genannt. Das mit dem Joachim kam erst später." So warb er mit "Freiheit" um Wählerstimmen. Heute resümiert Gauck: "Nach der Wahl haben wir feststellen müssen, dass man mit Freiheit weniger Wähler erreichen kann als mit versprochenem Wohlstand."
Zum Abschluss seines Besuchs machte der Bundespräsident noch ein Versprechen. Derzeit gibt es keine Regelfinanzierung vom Land oder Bund für das Archiv. Das erschwert die Arbeit ungemein. Obwohl die Regierungsparteien die Regelförderung sogar in ihrem Koalitionsvertrag vereinbarten, hat sich bis heute nichts getan. Gauck sagte zu, mit Bundestagsabgeordneten und Ministern eindringlich über eine institutionelle Förderung für das Archiv zu sprechen.
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