Der Verein mob fand neue Räume an der Storkower Straße
Im Haus 139d fand er Platz für die drei Projekte. "Nur für unsere Notunterkunft haben wir noch keine neuen Räume", sagt Andreas Düllick vom Vereinsvorstand. Gegründet wurde der Verein vor 20 Jahren. Bekannt ist den meisten Berlinern die Zeitung "strassenfeger". Seinen Sitz hatte das "strassenfeger"-Team bislang in der Prenzlauer Allee 87. Dort befanden sich auch die Einrichtungen, die der Verein mit dem Erlös aus dem Verkauf der Zeitung sowie mit Spenden zahlreicher Unterstützer betrieb.
So richtete mob unter anderem in Eigenleistung das "Kaffee bankrott" ein. In dem können nicht nur Obdachlose, sondern auch andere arme Berliner Frühstück und Mittag bekommen. Außerdem wurde ein "Trödelpoint" eröffnet. Dem werden Möbel und Hausrat gespendet. Gegen einen geringen Obolus gibt dessen Team sie an Bedürftige weiter. Schließlich richtete der Verein an der Prenzlauer Allee 87 eine Notüberachtung für zehn Männer und sieben Frauen ein.
Im vergangenen Jahr kündigte allerdings der Hauseigentümer die Räume. "Wir hatten einen Gewerbemietvertrag und damit leider schlechte Karten", sagt Andreas Düllick. "Mit einer Klage gegen die Kündigung hätten wir keine Chance gehabt. Da hätten wir nur unnötig Geld verpulvert." Klar war: Zum 31. Januar 2014 musste der Verein die Räume besenrein übergeben. Deshalb begann mob bereits vor einem Jahr, neue Räume zu suchen. Weder Kontakte zum Liegenschaftsfonds noch zur Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) waren von Erfolg gesegnet. Auch vom Senat und Bezirksamt gab es keine Unterstützung bei der Raumsuche.
Schließlich konnte der Verein die Immobilie an der Storkower Straße 139d von einem Privateigentümer anmieten. "Wichtig war uns, dass die Räume für uns bezahlbar sind und sie verkehrsgünstig liegen. Obdachlose müssen uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können", erklärt Andreas Düllick. In den vergangenen Monaten baute der Verein in Eigenleistung und mit Unterstützung des Vermieters die Räume aus. Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband unterstützte Ausbau und Umzug. Seit Anfang des Jahres wurde sukzessive umgezogen, und das bei Aufrechterhaltung des Betriebs, erklärt der Vereinsvorstand. Der Wermutstropfen ist allerdings, dass das neue Objekt nicht für die 17 bisherigen Schlafplätze ausreicht. "Wir bemühen uns, dafür eine Lösung zu finden", erklärt der Vereinsvorstand.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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