Deutsche Wohnen-Gruppe brachte historischen Schriftzug an
Wohnstadt Carl Legien
hat die Deutsche Wohnen-Gruppe die denkmalgerechte Wiederherstellung der Siedlung abgeschlossen.Die Wohnstadt Carl Legien gehört seit 2008 zum Unesco-Weltkulturerbe. 2012 hatte das Wohnungsunternehmen die Siedlung mit 1150 Wohnungen erworben. Entworfen wurde sie 1925 von den renommierten Architekten Bruno Taut und Franz Hillinger. Von 1929 bis 1930 entstand die Wohnanlage im Auftrage der gewerkschaftsnahen Wohnungsbaugesellschaft Gehag. Das Besondere an ihr ist die offene Bauweise, die einem neuen sozialen Konzept des innerstädtischen Bauens folgte.
Bis etwa 1920 baute man in Berlin auf teurem Bauland sogenannte Mietskasernen. Also enge Massenquartiere mit dunklen Hinterhöfen. Dagegen planten Bruno Taut und Franz Hillinger die Wohnstadt Carl Legien als eine Blockrandbebauung mit weiten Innenhöfen und Grünanlagen, die ein "bezahlbares Wohnen mit Licht, Luft und Sonne" gestatteten. Jede der Wohnungen in den U-förmigen Wohnblöcken besitzt entweder einen Balkon oder eine Loggia. Entsprechend seinem Motto "Farbe ist Lebensfreude" hatte Bruno Taut Fassaden, Fensterrahmen und Treppenhäuser verschiedenfarbig gestaltet. Die Siedlung setzte Maßstäbe für den sozialen Wohnungsbau in der Weimarer Republik und ist ein Musterbeispiel für neues Bauen in Berlin.
Der Schriftzug "Wohnstadt Carl Legien" an einem der Häuser in der Siedlung war vermutlich im Sommer 1933 von den Nationalsozialisten entfernt worden. In diesem Jahr feiert der damalige Auftraggeber des Architekten, die Gehag, ihren 90. Geburtstag. Sie gehört seit 2007 zur Deutschen Wohnen-Gruppe. Diese nahm das Jubiläum zum Anlass, den historischen Schriftzug wieder anzubringen. Michael Zahn, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Wohnen AG, erklärt, dass man mit dieser baulichen Ergänzung den Qualitätsanspruch bei der denkmalgerechten Sanierung von Häusern unterstreichen möchte. Zugleich möchte man das Vermächtnis des Gehag-Hausarchitekten Bruno Taut bewahren. Zahn dankt auch dem Land Berlin, das die Hälfte der Kosten für Anfertigung und Anbringen des Schriftzuges übernahm.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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