Drei Gründer wollen mit neuem Konzept Schüler überzeugen
Paul Kundel, Volker Elstner und Hans-Joachim Stillisch gründeten das Unternehmen Save Yourself. Die erste Schule, an der sie die Essenversorgung anbieten, ist die Kurt-Schwitters-Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe. Der Vertrag des vorherigen Essenanbieters der Schule war ausgelaufen. Deshalb hatte sie die Versorgung neu ausgeschrieben. Ein neuer Bewerber fiel bei den Gremien der Schule aber durch. So stand sie erst einmal ohne Essenversorgung da.
"Das bekamen wir mit", sagt Paul Kundel, der gastronomische Leiter von Save Yourself. "Wir entwickelten ein völlig neuartiges Konzept und bewarben uns." Das Konzept ist derart ungewöhnlich, dass viele Eltern erst einmal skeptisch waren. Die drei Firmengründer überzeugten sie aber, einfach den Versuch zu unternehmen und Neuland zu betreten.
In den vergangenen Wochen richteten die Jung-Unternehmer ihre neuen Räumlichkeiten ein. Weil die Schule einen Standort an der Greifswalder Straße 25 und einen an der Bötzowstraße 11 hat, mussten auch an beiden Standorten Filialen eröffnet werden. In denen sieht es allerdings nicht nach Schul-Kantine, sondern vielmehr nach Bistro aus.
Nicht nur das Ambiente der Schul-Cafeteria ist ungewöhnlich. Revolutionär ist auch, dass die Schüler keine Essenverträge mit dem neuen Anbieter abschließen müssen. Jeder Schüler kann jeden Tag entscheiden: Nehme ich die Essenversorgung in Anspruch oder nicht. "Oberschüler ticken nun mal ganz anders als Grundschüler", weiß Paul Kundel aus eigener Erfahrung. "Da will man nicht mit dem Essenanbieter vereinbaren, was man in zwei oder drei Wochen als Mittagessen vorgesetzt bekommt. Man möchte spontan entscheiden."
In der neuen Cafeteria der Kurt Schwitters-Oberschule werden deshalb jeden Tag sowohl warmes Essen und eine Suppe angeboten, es können aber auch Snacks von den Schülern genommen werden. Das Essensangebot wird unter Gesichtspunkten der gesunden Ernährung zusammengestellt. Damit die Schüler auch wissen, was in den Speisen enthalten ist, werden sie in verständlicher Form auf Aushängen darüber informiert. "So merken die Schüler, dass wir sie als unsere Kunden wirklich ernstnehmen."
Auch was die Getränke anbelangt, geht das Save-Yourself-Tam neue Wege. Hier gibt es nicht etwa Cola oder Mineralwasser, sondern selbst kreierte, erfrischende und fruchtige Getränke. Natürlich gibt es auch Kaffee und Tee, selbstverständlich fair gehandelt.
Zum Konzept des neuen Essenanbieters gehört außerdem, dass er Kochveranstaltungen mit den Schülern durchführt. "Dabei möchten wir zum einen zeigen, wie bestimmte Gerichte zubereitet werden. Zum anderen wollen wir natürlich auch hören, was die Schüler für Wünsche an den Speiseplan haben", sagt Paul Kundel.
Das tolle an diesem neuen Konzept der Essenversorgung ist, dass alles für die Schüler bezahlbar bleibt. Die Preise bewegen sich in dem Bereich von üblichen Essenanbietern. Der Unterschied ist: Weil es keine langfristigen Verträge gibt, muss das Save-Yourself-Team die Schüler täglich mit seiner Qualität begeistern. Das ist natürlich eine große Herausforderung, der sich die drei Unternehmensgründer voller Optimismus stellen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare