Ehrenamtliche engagieren sich auch als Lesepaten
Seit fünf Jahren ist sie unter dem Dach des Nachbarschaftshauses Pfefferwerk an der Fehrbelliner Straße 92 zuhause. "Ihre Ursprünge reichen aber bis ins Jahr 2002 zurück", berichtet Irene Beyer, die Koordinatorin des Nachbarschaftshauses. "Seinerzeit wurde vom damaligen Quartiersmanagement eine Freiwilligenagentur am Helmholtzplatz gegründet. Als das Quartiersmanagement beendet wurde, übernahmen wir sie und richteten sie auf ganz Prenzlauer Berg aus."Auch wenn sich die Struktur etwas verändert hat: Die Idee der Freiwilligenagentur ist geblieben. "Bei uns melden sich Menschen, die sich gern engagieren möchten. Sie wissen aber nicht genau wo und wie", erklärt Susanne Besch, die die Agentur leitet. Die Koordinatorin versucht dann, im Gespräch zu ergründen, in welche Richtung das ehrenamtliche Engagement für den Betreffenden gehen könnte. Danach schlägt sie Einrichtungen oder Vereine vor.
"Wir haben Kontakt zu einer ganzen Reihe von gemeinnützigen Organisationen", sagt Susanne Besch. Alle kennt die Koordinatorin persönlich. So weiß sie ganz genau, was an Aufgaben auf die Freiwilligen zukommt. In der Regel kann sie deshalb passgenau vermitteln. "Die Möglichkeiten der freiwilligen Arbeit sind sehr vielfältig", berichtet Susanne Besch. Ein gemeinnütziger Träger, mit dem die Agentur stets gute Erfahrungen macht, ist der Verein Sonnenuhr. Dieser arbeitet mit Behinderten, die von ehrenamtlichen Helfern unterstützt werden.
Ein anderes Beispiel ist die Kiez-Galerie F92. In ihr eröffnet alle sechs Wochen eine neue Ausstellung. Bei den Vernissagen und Finissagen sorgen Ehrenamtliche für einen reibungslosen Ablauf. Vermittelt werden aber auch Lesepaten in Kitas, Ehrenamtliche für das Berliner Seniorentelefon, Helfer im MachMit! Museum für Kinder oder Unterstützer im Eine-Welt-Laden. Aktuell werden Frauen gesucht, die einmal im Monat ein Strickcafé im Nachbarschaftshaus anleiten möchten.
"Als Freiwilligenagentur beschränken wir uns aber nicht nur auf die Vermittlung Ehrenamtlicher", erklärt Susanne Besch. "Wir beraten auch die gemeinnützigen Organisationen und die Freiwilligen, wenn es um Fragen der Zusammenarbeit geht."
Unter anderem sollte klar geregelt sein, zu welchen Zeiten das freiwillige Engagement erfolgt, welche Aufgaben übernommen werden und in welcher Form die ehrenamtliche Arbeit auch mal gewürdigt wird.
In Prenzlauer Berg gibt es viele junge Leute, die sich engagieren möchten. Bei älteren Interessenten handelt es sich häufig um Menschen, die neu in den Ortsteil gezogen sind. Sie möchten in ihrem Ehrenamt erfahren, wie Prenzlauer Berg "tickt".
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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