Erinnerungen an Victor Jara und den Putsch vor 40 Jahren
Pinochet in Chile an die Macht. Eines der prominentesten Opfer des Putsches war Victor Jara.Der beliebte Sänger wurde am 16. September 1973 im Stadion von Santiago de Chile ermordet. An ihn sowie an den Putsch wird beim diesjährigen Festival vom 21. bis 24. Februar mit mehreren Veranstaltungen erinnert. Zu den prominentesten Vertretern der Musik Chiles zählt Quilapayun. Die Gruppe besteht seit 1965. Nach dem Wahlsieg der Unidat Popular ging sie 1970 auf Welttournee. 1971 und 1972 waren sie Gäste des Festivals des politischen Liedes in der DDR. 1973 wurden sie von der Nachricht des Putsches in Paris überrascht. Aus den wenigen Wochen, die sie auf Tournee in Europa bleiben wollten, wurden Jahres des Exils. Erst nach dem Ende des Regimes trat Quilapayun wieder in der Heimat auf.
Am 24. Februar um 19 Uhr steht die Gruppe gemeinsam mit Alfonso Pacin und Romain Lecuyer sowie weiteren Musikern aus Chile auf der Bühne. Dieses Konzert findet ausnahmsweise im Maxim-Gorki-Theater statt. "Zum Schwerpunkt Chile werden wir außerdem drei Filme zeigen und zwei Gesprächsrunden veranstalten", sagt Petra Schwarz vom Organisationsteam des Festivals. Unter anderem ist am 23. Februar um 14 Uhr in der Wabe in der Danziger Straße 101 der Dokumentarfilm "Erinnere dich mit Liebe und Hass" aus dem Jahre 1974 zu sehen. Im Anschluss findet mit Zeitzeugen ein Gespräch zum Thema "Ein unvollendetes Lied. Chilenische Kultur und Musik - 1973 und 40 Jahre danach" statt. Am 24. Februar um 12 Uhr ist in der Wabe außerdem der Film "Victor Jara - El Derecho de Vivir en Paz" zu sehen. Dieser 1999 gedrehte und 2003 überarbeitete Film bietet ein Porträt des Musikers. In der Wabe ist vom 21. bis 24. Februar dazu auch die Ausstellung "Victor Jara presente" zu besichtigen.
"Neben dem diesjährigen Themenschwerpunkt Chile setzen wir aber auch unsere Reihe Liederbestenliste fort", so Petra Schwarz. Die diesjährige "Liederbestenliste" wird am 22. Februar ab 19 Uhr in der Wabe vorgestellt. Präsentiert wird das Ganze von Barbara Thalheim. Bereits am 21. Februar gibt es das beliebte Musik-Kabarett. Ab 20 Uhr sind in der Wabe die Duos "Sonnenschirm" und "Schwarze Grütze" zu Gast. Beide werden mit Musik, Scharfsinn und Blödsinn für Unterhaltung sorgen.
Das Programmheft des diesjährigen Festivals liegt seit Anfang der Woche an vielen Orten in Prenzlauer Berg aus. Auf dem Heft ist auch wieder der kleine freche Spatz zu entdecken, das Maskottchen des Festivals. Dieser schmückte schon das Programm des "Festivals des politischen Lieder" zu DDR-Zeiten. Organisiert wird heute alles rein ehrenamtlich vom Verein "Lied und soziale Bewegung".
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare