Für den weiteren Betrieb sind Spenden willkommen
Wie berichtet war eine Zusammenlegung der beiden Treffs vorgesehen. Dem Bezirk stehen für die Förderung beider Einrichtungen im Haushalt viel weniger Mittel als in den Vorjahren zur Verfügung. Deshalb sollte die Heilsarmee die Räume in der Kuglerstraße 11 verlassen und in die Zelter Straße umziehen.Dagegen sprach sich die Heilarmee aus. Die Arbeit im "Café Treffpunkt" sei ganz anders strukturiert, als die im Sozialprojekt Prenzlauer Berg, so die Betreiber. Im "Café Treffpunkt" bekämen nicht nur Menschen am Rande der Gesellschaft eine Mahlzeit und Hilfe in Behördenfragen, die Einrichtung stehe auch für alle anderen aus dem Kiez offen, die einen Gesprächspartner suchen oder Unterstützung bei Wohnungs-, sozialen oder anderen Problemen brauchen. Mit diesem Angebot sei der Treff zugleich auch eine Einrichtung, die fest im Kiez verwurzelt und für Menschen aus dem Wohngebiet ein fester Anlaufpunkt ist. Hinzu kommt, dass die Heilsarmee erst vor wenigen Jahren nach Auflagen des Pankower Lebensmittelaufsichtsamtes eine teure neue Kücheneinrichtung eingebaut hat. Auch die wäre schwerlich bei einem Umzug mitzunehmen.
Für die Heilsarmee war deshalb klar: Kooperation beider Einrichtungen ja, aber eine Zusammenlegung komme nicht infrage. Dieser Argumentation schlossen sich auch Politiker aus dem Bezirk an, sodass das Thema Zusammenlegung nun vom Tisch ist. "Wir werden jetzt versuchen, den Betrag, der uns nicht mehr zur Verfügung steht, zu kompensieren", erklärt Siegfried Fischer, der Leiter des "Cafés Treffpunkt". Unter anderem wurde eingeführt, dass die Mahlzeiten nicht mehr kostenlos ausgegeben werden. Ein Mittag kostet jetzt 50 Cent, ein Abendbrot einen Euro. Das ist zwar nicht viel, spült aber wenigstens ein wenig Geld in die Kasse. "Viel mehr können wir von unseren Besuchern auch nicht verlangen", weiß Fischer. "Sonst würde das Publikum, das wir unterstützen möchten, nicht mehr kommen." Bereits jetzt verzeichnet der Treff einen leichten Rückgang der Besucherzahlen.
Außerdem wird über Änderungen der Öffnungszeiten nachgedacht, um auch dadurch Kosten zu sparen. Trotz aller Widrigkeiten will Fischer mit seinem Team weiter ein zuverlässiger Partner für Bedürftige sein. Damit weiter fundiert gearbeitet werden kann, sind Spenden stets willkommen. Immerhin 23 000 Euro müssen in diesem Jahr für den Betrieb des Treffs an Eigenleistungen aufgebracht werden. Gerade einmal die Hälfte des Betrages ist bereits gesichert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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