Genossenschaft entwickelt sich seit 2003 prächtig
Anfang der 90er-Jahre gab es auf dem gewerblich genutzten Areal etwa 30 Betriebe. "Aber dann wurden etliche Restitutionsanträge für die Brauerei gestellt. Nach und nach sank die Zahl der Firmen auf nur noch zwölf", erinnert sich der langjährige Vorstand der Genossenschaft, Klaus Lemmnitz. "Wir überlegten, wie wir den Gewerbestandort retten könnten. 1995 entschlossen wir uns, eine Genossenschaft zu gründen." Dann schrieb der Liegenschaftsfonds die heruntergekommene Immobilie zum Verkauf aus. Die Genossenschaft konnte sich 2003 in einem Bieterverfahren durchsetzen. Mit der Berliner Volksbank gewann sie außerdem einen zuverlässigen Finanzierungspartner. Mit diesem ging sie die Sanierung und den Umbau der alten Brauereigebäude an. Ursprünglich befand sich in den alten Gemäuern an der Saarbrücker Straße die Königstadtbrauerei. Errichtet wurde sie vor über 150 Jahren. Als sie in den 30er-Jahren geschlossen wurde, wurde das Ensemble sehr unterschiedlich genutzt - zum Beispiel für die Champignon-Zucht. Doch nun sollten dort ganz neue Gewerbebetriebe und Unternehmen ein Zuhause finden. Bereits 2004 begannen erste Baumaßnahmen. Inzwischen sind vier Gebäude saniert. Erst im vergangenen Jahr war das Haus D fertiggestellt worden. "Das ist ein ganz besonderes Gebäude, nämlich unser erstes grünes Haus", erklärt Klaus Lemmnitz. Das Haus ist nicht nur unter Umweltschutzaspekten komplett ausgebaut worden. Auf der Südseite des Daches wurde auch eine Photovoltaikanlage installiert. Die Nordseite ist indes begrünt worden. Inzwischen wird schon an den nächsten großen Bauvorhaben gearbeitet, berichtet Christoph Andres. Er ist neuer Vorstand der Genossenschaft. Das ehemalige Lagerhaus an der Ecke Straßburger und Saarbrücker Straße ist die neue Großbaustelle auf dem Gewerbehof. Dort stehen bereits Gerüste an der Fassade, und im Innern haben die Entkernungsarbeiten begonnen. Dieses Haus war in den letzten Jahren der DDR Hochgarage des Berliner Magistrats. Geplant ist, im unteren Teil des Gebäudes Werkstätten für Handwerker einzubauen. Darüber sollen Büros entstehen. Bislang haben Genossenschaft und dort ansässige Firmen acht Millionen Euro in den Ausbau des Gewerbehofs investiert. 40 Firmen mit über 240 Mitarbeitern sind zurzeit auf dem Gewerbehof tätig. Die Bandbreite reicht vom Handwerksbetrieb über den Kultur- und Mediendienstleister bis hin zum Ingenieurbüro.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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