Gewerbehof-Genossenschaft ist eine Erfolgsgeschichte
Erst vor wenigen Wochen konnte ein weiteres Gebäude auf dem Areal von der Gewerbehof-Genossenschaft an die neuen Nutzer übergeben werden. Dabei handelt es sich um das Haus D. "Das ist ein ganz besonderes Gebäude, nämlich unser erstes grünes Haus", sagt Genossenschaftsvorstand Klaus Lemmnitz. Das Haus ist nicht nur unter Umweltschutzaspekten komplett ausgebaut worden. Auf der Südseite des Daches wurde auch eine Photovoltaik-Anlage installiert. Die Nordseite ist indes begrünt worden.Die Beheizung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk. Ins Haus D zogen unter anderem ein Velotaxi-Unternehmen, ein renommiertes Architektenbüro sowie eine Filmgesellschaft ein. Fast zeitgleich wurde an einem weiteren Projekt gearbeitet. Der Brauereikeller der früheren Königstadtbrauerei ist zu einer Tiefgarage umgebaut worden. Anfang November konnte sie offiziell eröffnet werden.
Inzwischen werde schon das nächste große Bauprojekt geplant, berichtet Christoph Andres. Er ist neuer Co-Vorstand der Genossenschaft. Im Frühjahr kommenden Jahres wird er Klaus Lemmnitz ablösen, der sich in den Ruhestand verabschiedet.
Vorgesehen ist, das ehemalige Lagerhaus an der Straßburger Straße/Ecke Saarbrücker Straße komplett umzubauen und zu sanieren. Dieses Haus war in den letzten Jahren der DDR Hochgarage des Berliner Magistrats. Zurzeit ist es wieder Lagerhaus. Geplant ist, im unteren Teil des Gebäudes Werkstätten für Handwerker einzubauen. Darüber sollen Büros entstehen. Bereits im Januar 2013 werden die Bauarbeiten beginnen.
Außerdem wird das sogenannte Hofmeisterhaus im hinteren Brauerei-Gelände saniert. "Insgesamt werden in all diese Arbeiten etwa fünf Millionen Euro fließen", berichtet Klaus Lemmnitz. "Das wird unsere größte Jahres-Investition. Bisher hat die Genossenschaft jedes Jahr etwa eine Millionen Euro in Ausbau- und Sanierungsarbeiten investiert."
Neben den Sanierungsarbeiten wird auch an einem Neubau geplant. Den wird allerdings nicht die Genossenschaft errichten. Ein Stück ihres Grundstücks wird sie in Erbpacht an eine Baugemeinschaft übergeben. Diese wird an der Straßburger Straße einen sechsgeschossigen Neubau hochziehen. Auch in diesen sollen Gewerbe- und Produktionsbetriebe einziehen. In den Obergeschossen werden Büros eingerichtet. Baubeginn soll im 2. Halbjahr 2013 sein.
Dass sich die frühere Königstadtbrauerei zu einem florierenden Gewerbehof entwickelte, ist engagierten Gewerbetreibenden und der Unterstützung aus der Bezirkspolitik zu verdanken. Mitte der 1990er-Jahre gab es zwölf Betriebe auf dem seinerzeit heruntergekommenen Gelände. Diese entschlossen sich, 1995 eine Genossenschaft zu gründen. Die Gewerbehof-Genossenschaft Saarbrücker Straße kaufte das Areal 2003. Bereits ein Jahr später begannen erste Baumaßnahmen. Inzwischen sind die vier wichtigsten Gebäude saniert. Vierzig Unternehmen mit zirka 240 Mitarbeitern arbeiten in ihnen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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