Historische Granitplatten wurden einfach abtransportiert
Der Wiedereinbau der "Schweinebäuche" wird streng kontrolliert und klappt darum fast immer. Aber bei der Sanierung des Gehweges vor den Grundstücken Kollwitzstraße 97-99 lief gehörig etwas schief. Das musste Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) auf Anfrage des Verordneten Wolfram Kempe (Die Linke) mitteilen.Für die Sanierung des Gehweges wurde vom Bezirksamt mit der Stadterneuerungsgesellschaft Stern ein Durchführungsvertrag abgeschlossen. Danach beauftragte das Unternehmen als Bauherr ein Büro mit der Planung der Sanierungsarbeiten. Dieses Verfahren klappte bisher problemlos. Die Planer achteten stets darauf, dass eine größtmögliche Menge der Granitplatten wiederverwendet wurden. Das taten sie nicht zuletzt auch deshalb, weil von Anwohnern immer wieder der sach- und fachgerechte Umgang mit diesen Platten angezweifelt wurde. Solche Zweifel konnten vom Bauherrn stets vollständig ausgeräumt werden.
Beim letzten Abschnitt der Sanierung in der Kollwitzstraße hat das beauftragte Ingenieurbüro allerdings ohne Ankündigung das Leistungsverzeichnis dahingehend geändert, dass nahezu alle Granitplatten zur freien Verwendung abgefahren werden sollten. Wie der Bauherr im Nachhinein recherchierte, war allerdings noch etwa die Hälfte der "Schweinebäuche" verwendbar. "Hintergrund dieses Fehlers ist offensichtlich die Tatsache, dass das Planungsbüro Insolvenz angemeldet hatte und im Vorfeld erhebliche Personalprobleme hatte", erklärt Köhne. Über diese Probleme sei der Bauherr nicht informiert worden. Nach dem Abtransport wurden 65 Quadratmeter Granitplatten durch die Baufirma verkauft. Als eine Mitarbeiterin des Tiefbau- und Landschaftsplanungsamtes den Fehler feststellte, stoppte Stern sofort den weiteren Abtransport. So konnten immerhin noch 35 Quadratmeter gerettet werden. Diese werden von der Baufirma nun auf der Kollwitzstraße zwischen Sredzki- und Wörtherstraße eingebaut.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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