Im Leihladen Leila bekommen Kiezbewohner fast alles
Dahinter verbirgt sich der erste Leihladen Prenzlauer Bergs. Die Idee dafür hatten Nikolei Wolfert, Maike Majewski und weitere Mitstreiter, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigten. "Bestimmte Dinge nutzt man in seinem Leben nur für eine bestimmte Zeit. Danach braucht man sie kaum noch", sagt Nikolai Wolfert. Das typische Beispiel ist die Bohrmaschine. Die brauchen die meisten in ihrem Leben immer nur für ein paar Minuten. Aber viele schaffen sich für diese paar Minuten eine eigene an. Wäre es da nicht günstiger, wenn man sich die Maschine ausleihen könnte? Dann kann man sich die Kosten und den Lagerplatz sparen. Nikolai Wolfert entwickelte aus diesen Überlegungen heraus die Idee, eine "Bibliothek der Dinge" einzurichten. Alles was sich in ihr befindet, kann man mit anderen teilen. Maike Majewski hatte eine ähnliche Idee. Auch sie beschäftigte sich bereits seit Längerem mit dem Thema Nachhaltigkeit. Ihr schwebte vor, eine "Spiele- und Spielzeugbibliothek" aufzubauen. "Kinder nutzen Spiele und Spielzeug immer nur eine gewisse Zeit. Danach steht alles irgendwo herum. So hatte ich die Idee, dass es einen Ort geben müsste, an denen Spiele und Spielzeuge auszuleihen sind", sagt Maike Majewski. Zunächst unabhängig voneinander stellten sie ihre Ideen dem Team des Nachbarschaftshauses am Teutoburger Platz vor. Dort brachte man beide zusammen.Gemeinsam wurde das Konzept weiterentwickelt. Das Ergebnis ist der Leihladen. In den zwei Räumen stehen inzwischen mehrere Regale mit allen möglichen Sachen. Die Bandbreite reicht von einem kompletten Geschirrservice über Raclettes und Fondue, Stereoanlagen, Laminiergeräten, Gehhilfen, Inhalatoren, Ski und Schlittschuhen, Spielen und Spielzeug, Fahrrädern bis hin zu Musikinstrumenten. Alles wurde von Mitgliedern des Leila-Trägervereins und von Kiezbewohnern gespendet. Sie können jetzt kostenfrei ausgeliehen werden. Die meisten lassen allerdings Spenden da, mit denen die Raummiete finanziert wird.
"Es gibt eigentlich nichts, was nicht ausgeliehen wird", sagt Nikolai Wolfert nach einem halben Jahr Leila. "Ein besonderer Renner waren zum Beispiel die Fondue und Raclettes, die zu Weihnachten und zu Silvester im Dauereinsatz waren."
Neben den beiden Räumen, in denen Dinge wie in einer Bibliothek ausgeliehen werden können, gehört zum Leila noch ein Umsonst-Bereich. Dort gibt es unter anderem Bekleidung, aber auch andere Dinge, die von Nachbarn gespendet wurden und von anderen Nachbarn einfach mitgenommen werden können.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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