Prenzlauer Berg. Eiserne Hochzeit können am heutigen 22. August Inge und Horst Mügge feiern.
Die beiden gebürtigen Berliner wohnen seit fast 35 Jahren in einer Neubauwohnung an der Hanns-Eisler-Straße. "Kennengelernt haben wir uns in der Nachkriegszeit beim Tanzen", erinnert sich Horst Mügge. "Inge war fast 16 Jahre alt und ich war 18. Ich erinnere mich noch gut, dass sie mich zu ihrem 16. Geburtstag einlud." Als die beiden dann heiraten wollten, war Inge gerade 17 Jahre alt. Deshalb mussten seinerzeit noch die Eltern ihre Zustimmung geben, ehe vor 65 Jahren der Bund der Ehe geschlossen werden konnte.Horst Mügge hatte Werkzeugmacher gelernt. "Aber dann wurde ich vor Kriegsende noch eingezogen", erinnert er sich. "Als ich wiederkam, gab es die Firma nicht mehr. Ich schulte dann auf Bauhandwerker um. So kaputt, wie die Stadt war, sagte ich mir: Da hast du auf Jahre genug Arbeit." So begann Horst Mügge als Maurer und Putzer. 50 Jahre blieb er seinem Job treu, ehe er in Rente ging. Nach der Hochzeit bleib seine Frau Inge zunächst Hausfrau. Im Dezember 1947 kam ihr Sohn Peter zur Welt. "Später arbeitete ich zehn Jahre lang in der Küche der Staatsoper. Danach in der Kantine des Sportverlags", berichtet Inge Mügge.
Seit 1950 verbindet das Paar eine große Leidenschaft: das Angeln. 1950 pachteten sie sich ein kleines Grundstück am Langen See in Karolinenhof, auf dem sie heute noch von Frühjahr bis Herbst Erholung suchen. 1954 gründeten sie dann den Angelsportverein am Langen See mit. Horst war jahrelang im Vorstand des Vereins aktiv, und ist heute Ehrenmitglied. Im Verein hat das Paar sehr viele Freunde. "Wir haben anderen immer geholfen, wenn Not am Mann war. Als Bauhandwerker war meine Hilfe auch immer gefragt", sagt Horst Mügge lächelnd. Heute helfen im Gegenzug die Vereinsmitglieder dem Paar, wenn es mal nötig ist. Auch wenn die Mügges bereits die 80 Jahre überschritten haben, sind sie gesundheitlich gut drauf. Dass das noch lange so bleibt, wünschen dem Eisernen Paar nicht nur Sohn Peter und Ehefrau Renate Mügge, sondern alle Freunde und Bekannten. Diesen Glückwünschen schließt sich die Berliner Woche an.
Bernd Wähner / BW
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